Lungsheim

Lungsheim ist ein mittelgroßer Ortsteil der Gemeinde       und liegt südöstlich des Kernorts in 4 km Entfernung von diesem.

Teilpanorama vom Ortsteil Lungsheim

Der südöstlich gelegene Ortsteil Lungsheim bietet eine sehr abwechslungsreiche Landschaft und bildet an seinem südlichen Ende den Übergang vom Mittelgebirge in eine

Ebene. Das kleine Teilpanorama zeigt den Blick auf Lungsheim von einem südwestlichem Standort, also den Blick auf die nördlichen und nordöstlichen Ortsbereiche. Die Flachlandbereiche folgen dann weiter rechts und vor allem quasi im Rücken des Fotografen.

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1208.

Lungsheim wurde im Jahr 1974 in die Gesamtgemeinde Reichenweiler eingegliedert und war zuvor, zusammen mit dem heutigen Ortsteil Kubbern, eine sogenannte Doppel - Gemeinde. Man kann Lungsheim als einen mittelgroßen Ortsteil von Reichenweiler bezeichnen, wobei man hier die Besonderheit hat, dass es in Ortsmitte einige Bereiche gibt, die für einen Ort dieser Größe fast schon städtisch wirken. Manche sagen, das läge an den Bausünden, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg begangen wurden, um schnell Wohnraum und Arbeitsstätten zu schaffen, andere sehen es pragmatischer und finden, dass auch das seinen Reiz hat.

Einwohner Lungsheim: 907         (Stand 2018)

Herr Bernhard Plathe, Ortsbürgermeister von Lungsheim

Herr Bernhard Plathe ist seit 2017der Ortsbürgermeister von Lungsheim. Er ist seit rund 20 Jahren Wahl - Lungsheimer und beruflich in der Medienbranche tätig. Er engagiert sich besonders im Denkmalschutz - Bereich und hat in den letzten 10 Jahren erheblich zur Rettung zahlreicher historischer Gebäude im Bereich der Gesamtgemeinde beitragen.

Der Ortsteil Lungsheim verfügt über den Sitz einer Großmetzgerei, die in der gesamten Region 14 Filialen betreibt, davon 9 in Supermärkten. Desweiteren existiert ein modernes Autohaus der Marke BMW, welches verkehrsgünstig am Ortsrand hin zur Bundesstraße gelegen ist. In den vergangenen Jahrzehnten gab es in Lungsheim sogar mehrere Industriebetriebe, von denen heute leider keiner mehr übrig ist. Der seinerzeit bekannteste und größte Betrieb war der Büromöbelhersteller Natmann, dessen Fabrikgebäude auch heute noch im Ortskern steht, aber seit Jahren ungenutzt ist. Es gibt derzeit verschiedene Absichten, wie dieses eigentlich imposante 50iger - Jahre - Gebäude wiederbelebt werden könnte. Fest steht inzwischen, dass das geschichtsträchtige und für Lungsheim wichtige Gebäude unbedingt erhalten bleiben soll.

Die Grundschule wurde 1982 geschlossen und einige Jahre später an einen Privatmann verkauft, sie dient heute als Wohnhaus. Die Kinder besuchen die Schulen des Kernorts.

Die kleine katholische Kirche St. Sebastian wurde 1896 erbaut und im Jahr 1998 entweiht und geschlossen. Im Jahr 2005 wurde sie an eine Architektin verkauft, die sie zu einer Wohnanlage umbauen ließ.  Eine kurze Zeit gab es sogar eine evangelische Kirche, von 1975 bis 1983, die in einer ehemaligen Wäscherei untergebracht war. Seit 1983 nutzen die Protestanten die evangelische Kirche im Kernort.

Fabrikgebäude der ehemaligen Natmannwerke in Lungsheim

Das große Fabrikgebäude des einstigen Büromöbelherstellers Natmann existiert noch, fast in Ortsmitte. Es ist recht gut erhalten, obwohl der Betrieb schon über 15 Jahre geschlossen ist. Es gibt verschiedene Überlegungen, wie man dem imposanten Gebäudekomplex neues Leben einhauchen könnte. Ein Abriß, der auch mal im Gespräch war, um an der Stelle Wohnbebaung neu zu schaffen, wurde mittlerweile ausgeschlossen.

Die alte Volksschule in Lungsheim, hier ein Foto von 1935, wurde 1966 zur Grundschule degradiert und 1982 ganz geschlossen. Das Doppelgebäude an der Hauptstraße (heute Saarbrücker Straße 16) wurde nach der endgültigen Schließung an einen Privatmann verkauft. Seit großen Umbauarbeiten im Jahr 1996 erkennt man es kaum noch wieder.

Alte Schule in Lungsheim im Jahr 1935
Landschaft bei Lungsheim

Der Ortsteil Lungsheim (am Bildrand rechts) liegt südöstlich in einem Landschaftsbereich, in dem waldreiche Mittelgebirgshöhen langsam in flächige Feldebenen übergehen. Das sorgt für eine ganz besondere Stimmung und hat südlich davon stellenweise etwas von endloser Weite. Hier diese Aufnahme aus weiterer Distanz entstand schon aus der Sicht der weiter südlich gelegenen landwirtschaftlichen Flächen, die noch zum Gebiet des Ortsteils gehören.

Autohaus erhält tatkräftige Unterstützung aus der nächsten Generation

Das weit über die Region bekannte und beliebte BMW - Autohaus Müller bekommt in der Geschäftsführung ab sofort tatkräftige Unterstützung von der Adoptiv - Tochter des Inhabers, Tamina Muratti. Die 27jährige hat erfolgreich ihr Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen und wird ihr Wissen und Können gut in der Geschäftsführung einsetzen können. Wer nun glaubt, dass sie von Autos keine richtige Ahnhung hätte, darf zur Kenntnis nehmen, dass sie bereits vor ihrem Studium den Beruf der KFZ - Mechatronikerin mit Bestnoten erlernt hat und zudem ist sie recht erfolgreich in der Rennsportszene aktiv. Mit anderen Worten eine Art

Tamina Muratti, neu in der Geschäftsführung des BMW - Autohauses ihres Vaters

Allroundtalent, wie geschaffen für ihren neuen Arbeitsplatz. Darüber freut sich Vater Werner Müller natürlich riesig, da er so auch schon für seine eventuelle spätere Nachfolgefrage eine gute Lösung in Aussicht hat. Darüber wirklich nachzudenken, dafür ist es jedoch noch “etwas zu früh”, sagt Werner Müller, da er mit seinen 59 Jahren noch nicht wirklich ans Aufhören denkt. Etwas schade findet Tamina nur, dass sie künftig den Rennsport etwas hinten anstellen wird, da die Führung des Autohauses wichtiger ist und viel Zeit beansprucht.

Mal von oben betrachtet

Das Lungsheimer Neubaugebiet Pratzfeld, welches etwas außerhalb, südlich der Straße nach Reichenweiler liegt, entstand 1995 auf Initiative einer Fertighaus - Baufirma, die hier eine Art Mustersiedlung mit ihren Häusern einrichten wollte. So wurden in der Goethestraße sechs fast baugleiche Häuser errichtet, die man auf dem Luftbild sehr schön in der hintersten Reihe selbst von weit oben als nahezu baugleich erkennt. Die Häuser wurden der Fertighausbaufirma damals aus den Händen gerissen und fanden schneller Käufer, als man es erwartet hatte. So entfiel aber auch die ursprüngliche Idee, die Häuser als Musterhäuser zu nutzen. Deren Herstellerfirma gibt es schon lange nicht mehr, sie machte 2001 pleite, aber die Häuser waren sehr solide gebaut und erfreuen ihre Eigentümer auch heute

noch. Etliche Jahre später kamen davor zwei neue Straßen hinzu, die die Pratzfelder Straße (rechts) mit der Sieberthstraße (links) verbanden, an diesen wurde in den 90iger Jahren ebenfalls fleißig gebaut und so entstand eine kleine, aber feine Wohnsiedlung, die vor

Naubaugebiet Pratzfeld aus der Luft gesehen

allem durch ihre sehr ruhige Lage besticht, da es keinerlei Durchgangsverkehr gibt. Hinzu kommt, dass die eigentliche Ortslage von Lungsheim in über 400 m Entfernung liegt. Diese Neubausiedlung wird deswegen auch als “der Mond” von Lungsheim bezeichnet. Als im Jahr 2010 die Flächen am oberen Rand (vor dem Feld), die heute mit einigen Büschen und kleinen Bäumen bewachsen sind, auch zu Neubaugrundstücken erklärt und verkauft werden sollten, haben sich die Besitzer der Häuser davor entschlossen, die Grundstücke, soweit sie jeweils hinter ihren eigenen Häusern liegen, der Gemeinde abzukaufen und dadurch langfristig eine Bebauung zu verhindern. So behalten sie ihre schöne Aus- und Weitsicht auf die Felder hinter Lungsheim und kriegen keine Neubauten vor die Nase gesetzt.

Zum Schreiben animieren

Die aus Reichenweiler - Lungsheim stammende Autorin Jasmin Moll (39) möchte den Autoren - Nachwuchs fördern und auch die Jugend zum Selbstschreiben von Werken unterschiedlichster Art animieren. Das stärkt Geist und Selbstbewußtsein, entlädt zudem oftmals Probleme wie ein Blitzableiter und das ohne Gewalt und ohne Frust. Dazu wird sie ab August an verschiedenen Orten im gesamten Gebiet

Autorin Jasmin Moll aus Reichenweiler - Lungsheim

der Gemeinde Lesungen aus ihren Werken, aber auch aus den Werken anderer Autoren, insbesondere von Nachwuchsautoren, durchführen. Ua. wird sie im Ausstellungsraum des BMW - Autohauses Müller daheim in Lungsheim sowie im Foyer der Gesamtschule in Reichenweiler solche Lesungen abhalten. Sie bedauert sehr, dass viele Talente heute in dem Bereich unentdeckt blieben, weil es in dem Kunstbereich keine richtige

Nachwuchs - Förderung mehr gibt und weil die ganze Welt bedauerlicher Weise auf einem Verdummungs - Trip wäre, der nur noch Primitivkulturen bevorzuge. Wie sie sagt, gilt das übergreifend für alle Kulturformen, egal ob Musik, Schriftstellerei usw.

Erstes großes Tandem - Treffen in Lungsheim

Ein eher etwas ungewöhnliches Verkehrsmittel stand am ersten Mai - Sonntag in Lungsheim im Mittelpunkt: das Tandem in all seinen verschiedenen Spielarten. Egal ob in klassischer Bauform für 2 bis 5 Personen hintereinander oder für bis zu 8 Personen in Kutschbauform, es waren schon recht ungewöhnliche Konstruktionen zu bestaunen. Viele davon erstanden als aufwendige Eigenbauten von versierten

Tüftlern, die sich diesem Nischengebiet verschrieben haben. Auch hier ist, mit etwas Verzögerung, der Trend zu elektrischen Unterstützungssystemen mittlerweile deutlich spürbar. Rund 40 % der gezeigten Gefährte wiesen bereits eine modifizierte Pedelec - Unterstützung auf. Dabei gibt es inzwischen sogar sehr leistungsfähige Eigenumbauten, deren elektrische Unterstützung locker für Reichweiten bis zu 200 km und mehr gut ist. Das

Tandem - Tag 2018 in Lungsheim

kommt nicht zuletzt daher, weil besonders in den mehrspurigen Gefährten davon wesentlich mehr Platz für deutlich größere Akkus vorhanden ist. So konnte z.B. ein Kutsch-Tandem, welches von einem Spezialisten aus Hannover stammt, die enorme Akku - Kapazität von 140 Amperestunden vorweisen, was bei dezentem Umgang mit der Höchstgeschwindigkeit sogar für Strecken von über 600 km ausreichen kann, wohlgemerkt bei einem Besatz mit 4 Personen. Das ist also auch schon für den einen oder anderen Familien - Urlaubstrip tauglich. An dem Tandem - Tag, wie die Veranstaltung offiziell hieß, stand, neben der Information über aktuelle Entwicklungen, vor allem der Spaß am gemeinsamen Gruppenradeln im Vordergrund. So gab es 4 verschiedene, organisierte Touren durch die schöne Landschaft, die oft sogar mehrfach genutzt wurden. Das Wetter spielte allerbestens mit und bei Temperaturen von bis zu 24 Grad und schönstem Dauer - Sonnenschein wurde der Tandem - Tag zu einem großen Erfolg, der auch von vielen “Noch - nicht - Tandemfahrerinnen - und -fahrern” besucht wurde. Die Organisatoren um Herrn Walter Mehl aus Lungsheim, der selbst eine kleine Tandem - Manufaktur betreibt, zeigten sich mit dem ersten Tandem - Tag hochzufrieden und wollen diese Veranstaltung künftig als feste Größe etablieren, die alle zwei Jahre an diesem Ort stattfinden soll. Der nächste Tandem - Tag wird also für den ersten Mai - Sonntag 2020 geplant.

Ein neuer Spezialbetrieb für Lungsheim

Herr Peter Lubaschke (42) hat in Lungsheim einen Spezialbetrieb für Klimatechnik gegründet. In einem scheinbar normalen Mehrfamilienhaus in der Heidsaue am östlichen Ortsrand, welches Herr Lubaschke im vergangenen Februar erworben hatte, gründete er seine Firma für die Planung und den Bau von klimatechnischen

Herr Peter Lubaschke gründete Spezialbetrieb für Klimatechnik

Groß- und Kleinanlagen. Dachte man bei Klimaanlagen früher gleich an Großgebäude, wie Bürohäuser, Kaufhäuser oder Geschäfte aller Art, so halten Kleinklimaanlagen seit Jahren immer mehr Einzug im normalen Wohnungsbau. Eine gut geplante Anlage kann das Wohnklima über das ganze Jahr stabilisieren und verbessern. Herr Lubaschke betont, dass

heutige Kleinklimaanlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser weder im Bau noch im Unterhalt teuer sind. Früher sagte man stets pauschal, dass solche Anlagen speziell im Sommer einen exorbitanten Stromverbrauch hätten, um die Zimmer auf eine angenehme Temperatur bei geringer Luftfeuchte zu bringen, das ist heute längst nicht mehr so arg. Natürlich gibt es diese Leistung nicht zum Nulltarif, aber aufs Jahr gerechnet halten sich die Stromkosten in der Regel in erfreulich geringen Grenzen und der dadurch entstehende Wohlfühlfaktor, insbesondere an heissen, schwülen Sommertagen ist allenthalben mehr wert, als diese Kosten. Für seine Firma kam das Verkaufsangebot des Mehrfamilienhauses in der Heidsaue gerade recht. In einer der beiden oberen Wohnungen wohnt Herr Lubaschke selbst, während die zweite Wohung im Obergeschoss sowie beide Wohnungen im Erdgeschoss in Werkstätten und Büros für seine Klimatechnik - Firma umgebaut wurden. Neben den Garagen entstand hinter dem Haus zudem noch ein neuer Anbau, sozusagen als kleine Montagehalle für gröbere Arbeiten, die in dem Gewerbe auch öfters anfallen. Neben der Planung und Installation neuer Klimaanlagen wird auch die Wartung und Reparatur bestehender Anlagen angeboten.

Die Krautwiesenmühle wird saniert !

Ein historisches und zugleich etwas seltsames Bauwerk ist der Mühlenturm der sogenannten Krautwiesenmühle. Das etwas außerhalb, am Ende des Krautwiesenweges, ganz am östlichen Rand der Gemeinde gelegene Gebäude dieser ehemaligen Mühle sieht aus wie der Turm einer Windmühle, nur ohne Windsegel, jedoch war die 1822 erbaute Mühle nie eine Windmühle, sondern anfangs eine Wassermühle und ab 1927 eine mit Elektrizität betriebene Mühle. Der Erbauer der Mühle, der Müller Johann Amberger, wollte 1822 unbedingt eine Mühle mit einem Turm haben, wie bei Windmühlen, weil nur das für ihn äußerlich eine echte Mühle ausmachte. Dabei wurde der Turm selbst nie als Mühle genutzt, die Walzenstühle befanden sich in dem breiten Querbau, der

Der markante Turm der Krautwiesenmühle bei Lungsheim

links von dem wuchernden Baumbewuchs verdeckt wird. Der Turm diente in den oberen Etagen teils als Wohnraum und unten als Lagerraum für Mehlsäcke. Der Mühlenbetrieb lief bis zum Jahr 1981, dann wurde der Betrieb von heute auf morgen eingestellt und innen alles so belassen, wie es am letzten Betriebstag war. Herr Dieter Kramatz, der die Mühle mitsamt dem 26000 m² großen Areal 1986 nach dem Tod seines Onkels, dem letzten dortigen Müller erbte, hat sich aber nie groß mit seinem Erbe befasst, da er recht weit entfernt im Raum Düsseldorf wohnt. So geriet das recht ungewöhnliche Anwesen immer mehr in einen schlechten Zustand. Sabine Leusch, die Tochter von Herrn Kramatz, hat kürzlich das gesamte Anwesen übernommen und möchte es alsbald mit viel Aufwand herrichten lassen, um daraus eine loftartige Wohnung für sich zu machen, die zugleich auch noch in freier Natur liegt. Da sämtliche Gebäude der Mühle unter Denkmalschutz stehen, sind hierbei natürlich teils erhebliche Auflagen zu beachten, die andererseits aber auch wieder viele Möglichkeiten bieten. Frau Leusch teilte uns mit, dass die ersten Arbeiten zur Sanierung der etwas kuriosen Mühlenanlage in jedem Fall noch in diesem Jahr starten werden. Der gesamte Sanierungsaufwand wird sich jedoch mindestens über 3 Jahre hinziehen.

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