Kubbern

Kubbern zählt zu den eher kleinen Ortsteilen der Gemeinde und liegt südlich des Kernorts in 3 km Entfernung von diesem.

Dorfpanorama von Kubbern

Der Ortsteil Kubbern liegt eingebettet im Tal zwischen dem Hasenberg im Norden und dem Berg Rosenkopf im Süden, 1,5 km östlich grenzt Kubbern an Lungsheim.

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1716.

Kubbern wurde im Jahr 1974 der Gesamtgemeinde Reichenweiler zugeschlagen und bildete bis dahin eine Doppel - Gemeinde mit dem heutigen Ortsteil Lungsheim. Kubbern ist einer der kleineren Ortsteile von Reichenweiler.

Einwohner Kubbern: 251         (Stand 2018)

Herr Erhard Wilke, Ortsbürgermeister von Kubbern

Herr Erhard Wilke ist seit 1996 der Ortsbürgermeister von Kubbern. Vielen ist Herr Wilke auch als Immobilienverwalter der Gesamtgemeinde bekannt, bei deren Verwaltung er nunmehr schon über 30 Jahre tätig ist. Er selbst wohnt schon seit seiner frühen Kindheit in Kubbern.

Der Ortsteil Kubbern besitzt neben enormen Waldbereichen auch noch eine sehr versteckt liegende Burgruine aus dem 11. Jahrhundert, die aktuell wegen mangelhafter Zuwegung leider nur sehr schlecht zu erreichen ist. Das soll sich in den nächsten beiden Jahren ändern, da ein völlig neuer, befahrbarer Stichweg durch den Kaltenwald bis zu der Ruine gebaut werden soll. Die Planungen dafür sind bald abgeschlossen und die Bauarbeiten sollen noch im nächsten Frühjahr starten. Bekannter als Kubbern selbst ist der in der Region beliebte Riegscheider See, der etwa 2,5 km westlich vom Ort auf Kubberner Gebiet sehr idyllisch zwischen zwei Waldgebieten liegt und der besonders im Sommer als Naherholungsziel von vielen Leuten gerne besucht wird.

Im Ort Kubbern gibt es noch ein “Universal - Geschäft”, welches Waren aller Art, von Lebensmitteln über Nähzeug, kleinen Elektroartikeln, Werkzeuge bis hin zu Zeitschriften führt. Der Erhalt dieses Ladens wurde nur dadurch möglich, weil er an einer gut befahrenen Bundesstraße liegt, wo sich auch Durchreisende wegen des vielfältigen Sortiments gerne mit Reiseproviant eindecken.

Die Älteren werden sich noch erinnern, früher, bis 1964, gab es in Kubbern sogar eine eigene Brauerei, den Franziskus - Klosterbräu. Das ist jedoch lange schon Geschichte. Das kleine Kloster wurde 1966 an eine Privatperson verkauft und 1998 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die daneben liegende Brauerei wurde hingegen als Gebäude erhalten und dient heute einer Fotoagentur als Firmensitz. Kubbern war seit je her stets von der Forstwirtschaft geprägt und das ist teils auch heute noch so.

Die kleine Marienkapelle am Hohlweg datiert auf das Baujahr 1854 zurück und wurde, nach jahrzehntelangem Verfall, im Jahr 2010 auf Privatinitiative von einigen Bürgern wieder in einen sehenswerten Zustand versetzt. Besuche des Innenraums sind zurzeit allerdings noch nicht möglich.

Ein am Rand zum Kreipwald stehender, alter Militär - Funkmast steht noch und sollte eigentlich bereits 2009 abgerissen werden, da er seit 2002 abgeschaltet ist. Da sein Zustand noch sehr gut und äusserst stabil ist, gibt es derzeit Überlegungen, ihn zu einer Art Aussichtsturm umzubauen.

Der Riegscheider See bei Kubbern

Der Riegscheider See entstand ab 1965 aus zwei aufgegebenen, großen Sandgruben, die früher hier nebeneinander lagen. Man hat die beiden Sandgruben miteinander zu einem größeren Loch verbunden, woraus dann der idyllische See entstand. Bis 1930, vor der Erschließung der Sandgruben, stand hier die kleine Siedlung Riegscheid, die mit den Gruben verschwand. Zum Andenken an diese frühere Siedlung gab man dem neuen See 1965 den Namen Riegscheider See.

Auf diesen drei kleinen Bildern sind jeweils Teilbereiche der Burgruine im Kaltenwald bei Kubbern zu sehen. Das obere Foto zeigt Reste des ehemaligen Burgturms an der Ostseite sowie vorne einen Mauerrest des Hauptgebäudes. Das untere links zeigt die nordwestliche Wand eines Nebengebäudes. Die rechte untere Aufnahme läßt erahnen, wie gewaltig die in den Hang gebaute Burganlage mal gewesen sein muss. Ein Besuch ist eher im Winter zu empfehlen, da die Vegetation dann nicht soviel verdeckt.

Burguine versteckt im Kaltenwald, Bild 2
Burguine versteckt im Kaltenwald, Bild 1
Burguine versteckt im Kaltenwald, Bild 3

Einst berühmte Persönlichkeit wohnte zeitweise in Kubbern

In Kubbern wohnte sogar mal eine einstmals berühmte Persönlichkeit, jedenfalls zeitweise über einige Jahre. Jüngeren Generationen wird der Name vermutlich nicht viel sagen, jedoch in den 1950er und 1960er Jahren war der Fernseh - Quizmaster und Sportjournalist Heinz Maegerlein bundesweit, wenn nicht sogar europaweit, bekannt. Er war, neben noch berühmteren Größen, wie Peter Frankenfeld, Joachim Fuchsberger und Hansjoachim Kulenkampff einer der bekanntesten Quizmaster des frühen deutschen Fernsehens. Er hatte seinen Hauptwohnsitz zwar eigentlich im Raum München, aber 1960 hatte er in Kubbern dieses Haus nebst riesigem Grundstück gekauft und zog sich zwischen 1960 und 1963 immer dann dorthin zurück, wenn er mal Ruhe zum Abschalten brauchte, um jedem Medienrummel zu entfliehen, den es sogar damals schon gab, wenn auch nicht ganz so extrem wie heute. Das klappte längere Zeit ganz gut, da kaum jemand von diesem Zweitwohnsitz wusste, selbst die Bürger hier wussten das bis auf einige wenige Ausnahmen nicht. Das änderte sich ab 1963 langsam und deshalb

das Heinz - Maegerlein - Haus in Kubbern

verkaufte Heinz Maegerlein das in sehr ruhiger Einzel - Randlage gelegene Haus 1963 an die Familie Schumacher, die davor in Lungsheim lebte und dort das kleine, heute noch vorhandene Schräghaus bewohnte. Das war ihnen schon lange zu beengt und da kam ihnen die Gelegenheit,

das ehemalige Heinz - Maegerlein - Haus nahe Kubbern zu erwerben gerade recht. Die Familie Schumacher und ihre Nachfahren bewohnen des geräumige Maegerlein - Haus auch heute noch. Unter den alteingessessenen Kubbernern heisst es daher auch heute noch “Das Heinz - Maegerlein - Haus”.

Erweiterung auf Eis gelegt

Die Erweiterung des Ortsteils Kubbern durch Ausweisung eines Neubaugebietes an der Quellenstraße ist (zunächst) auf Eis gelegt worden, dh. sie findet vorerst nicht statt.

Der ursprüngliche Plan sah vor, die Quellenstraße in östlicher Richtung deutlich zu verlängern (um etwa 500 m) und in dem Bereich zahlreiche neue Baugrundstücke zu schaffen. Das ist der Bereich, der auf dem Foto links von der bestehenden Bebauung folgt, wo die niedrige Busch- und Baumreihe neben den Häusern steht. Ab etwa 150 m

Quellenstraße im Kubbern - im Hintergrund

links hinter dem letzten Haus endet aktuell die Quellenstraße und geht ab dort in einen Feldweg über. Dieser Feldweg wäre dann zugleich die Verlängerungstrasse der Quellenstraße geworden. Mit diesem Ausbau waren die heutigen Anwohner der in Bildmitte sichtbaren Häuser und Gehöfte alles andere als zufrieden. Aus durchaus verständlichen Gründen, da ihnen dadurch einerseits die schöne Aussicht in die hübsche Landschaft zumindest teilweise zugebaut würde, andererseits aber auch, weil sie dadurch für die Zukunft deutlich mehr Unruhe in ihrem Wohnumfeld befürchten, wenn dort zahlreiche Häuser neu gebaut und mit Familien besiedelt würden. Natürlich könnte man mit diesem Argument jedes Neubaugebiet verhindern und es kann eigentlich nicht Grund genug sein, um den Ausbau von Baugebieten zu untersagen, aber im speziellen Fall besteht in Kubbern problemlos die Möglichkeit an anderer Stelle, sogar mit deutlich weniger Aufwand, ein adäquates Neubaugebiet zu erschaffen. Dies entstünde dann in gerader Verlängerung der Münzhofstraße, das ist die breitere Straße im Bildvordergrund, die dann in Blickrichtung weiter hinter den Bäumen, noch weit hinter dem Abzweig zur Quellenstraße, beidseitig Neubauflächen erhalten wird. Die Erschließung ist in dem Bereich sogar deutlich kostengünstiger, da dort schon sämtliche Versorgungsleitungen wie Wasser, Abwasser, Strom etc. liegen, während diese am heutigen Ende der Quellenstraße erst noch für viel Geld hätten neu gelegt werden müssen. Das heisst jedoch nicht, dass die Pläne für die Quellenstraße ganz vom Tisch sind, denn wenn die Nachfrage nach Baugrundstücken weiter so anhält, muss man davon ausgehen, dass die jetzige Erweiterung an der Münzhofstraße in etwa 5 - 10 Jahren restlos “voll” ist und dann wäre es denkbar, dass die Quellenstraße doch noch in frühestens 5 Jahren, eher erst in 10 Jahren, verlängert wird.

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