Dies & Das

Bahntrasse soll wiederbelebt werden

Bereits an anderer Stelle sowie weiter unten wurde erwähnt, dass Herr Arnulf von Gehlen neben dem alten Bahnhof auch noch große Teilbereiche der alten Bahntrasse zwischen Reichenweiler und Mellertshöfe sowie zwischen Mellert und Mellertshöfe erworben hat. Er möchte auf dem originalen alten Trassengrund wieder ein Gleis verlegen lassen und auf diesem dann zwischen Reichenweiler und Mellert eine Art Museumsbahnverkehr mit einigen wenigen eigenen Fahrzeugen einrichten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Immerhin ist die Trasse nahezu auf der gesamten Länge bis heute, also fast 35 Jahre nach dem Abbau der Strecke, noch erhalten, lediglich das Gleis fehlt und der Bewuchs mit Unkraut, Gebüsch und stellenweise sogar mit Bäumen ist erheblich. Auf dem kleinen Foto, welches ein Stück der Trasse zwischen Reichenweiler und dem früheren Zwischen - Haltepunkt Mellertshöfe in rund 2 km Entfernung von Reichenweiler zeigt, ist der Bewuchs eher gering und man kann den Verlauf der Strecke noch sehr gut erkennen. Man erkennt aber auch, dass etwa 200 m dahinter ein Abschnitt folgt, wo die Trasse nahezu

stufenlos in ein Feld übergeht und ab dort eben Bestandteil dieses Feldes wird. Ähnliche Stellen gibt es im Streckenverlauf zwischen dem Bahnhof Reichenweiler und dem geplanten, künftigen Endbahnhof Mellert einige. Hier sind noch viele Gespräche und Vereinbarungen mit den anliegenden Landwirten nötig, bevor man wieder an eine durchgehend nutzbare Trasse gelangt. Herr von Gehlen sieht das aber positiv, da die meisten Gespräche bislang von den Landwirten durchaus wohlwollend verliefen. Endgültiges kann aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

ehemalige Bahntrasse 2 km hinter Reichenweiler, in Richtung Haltepunkt Mellertshöfe gesehen

Bahnhöfe kann man nie genug haben

Wie schon kürzlich auf der Seite “Neues” erwähnt, hatte vor einigen Monaten Herr Arnulf - R. von Gehlen (64) das alte Bahnhofsgebäude in Reichenweiler mitsamt riesigem Grundstücksareal und einiger benachbarter Flächen erworben. Zusätzlich wurde kurz danach von ihm auch noch ein brach liegender Rest der alten Bahntrasse in Richtung Mellertshöfe / Mellert erworben, der ungefähr einen Kilometer lang ist. Überlegungen, auf diesem Rest der alten Bahntrasse einen Fahrradweg zu errichten, sind damit endgültig vom Tisch, da der Bereich von Herrn von Gehlen dafür keinesfalls zur Verfügung gestellt wird. Dafür konkretisiert sich langsam aber sicher immer mehr seine einstmals etwas salopp ausgesprochene Idee, auf dieser alten Bahntrasse, die seit etwa 1983 / 1985 ohne Gleis ist, wieder ein Gleis verlegen zu lassen und darauf mittel- oder langfristig Nostalgiefahrten mit einem alten Züglein anzubieten. Die alte Schwierigkeit dabei wäre natürlich die, dass man sowas mit nur einem Bahnhof wenig sinnvoll machen kann. Seine Idee lautete schon damals, diese Züge dann zwischen den alten Bahnhöfen Reichenweiler und Mellert, mit Mellertshöfe als Zwischenhaltepunkt, pendeln zu lassen. Nachdem er diesbezüglich Verhandlungen mit dem heutigen Privateigentümer des Bahnhofsgebäudes in Mellert aufgenommen hatte, kristallisierte sich schnell die Möglichkeit, ja sogar die einmalige Chance heraus, auch den Bahnhof in Mellert nebst riesigem Areal zu erwerben. So wurde ein Kaufvertrag unterzeichnet, der in Kürze noch notariell beurkundet wird, womit Herr von Gehlen nun stolzer Besitzer von gleich zwei Bahnhöfen am gleichen Streckenast ist. Damit nicht genug. Der emsige Herr von Gehlen konnte zudem noch rund weitere 2,5 km der alten Bahntrasse aus Richtung Mellert bis Mellertshöfe erwerben, womit ihm nun (zusammen mit dem Trassenrest der Reichenweiler Seite) fast 4 km der alten Bahntrasse

Bahnhofskäufer Herr Arnulf von Gehlen

gehören. Das ist ein gewaltiger Schritt in die Richtung der Wiederherstellung einer kurzen Bahnstrecke für Touristik- und Nostalgiefahrten, die dann allerdings eine reine Inselbahn wäre, wie man das so nennt, da es keine Verbindungspunkte zu heute noch existierenden Bahnstrecken geben würde. Allerdings fehlen zwischen seinen beiden Stummelenden zwischen Reichenweiler und Mellert noch rund 3 km der Trasse, die er nach Möglichkeit auch noch erwerben möchte. Verhandlungen hierzu laufen bereits mit den Landwirten, die damals diese Streckenbereiche übernommen hatten. Ebenso möchte er den alten

Zwischenhaltepunkt Mellertshöfe noch käuflich erwerben. Dieser besteht, neben rund 3500 m² Grundstück, noch aus dem leicht maroden, kleinen Original - Haltepunktgebäude und würde dann künftig eine Zwischenstation an dieser Strecke bilden, von wo aus auch einige schöne, idyllische Wanderwege ausgehen.

Bauernhof Löllmann in Lungsheim wird abgerissen

Der uralte Bauernhof Löllmann im Ortsteil Lungsheim in der Straße “Am Fließgraben 8” wird in den nächsten Wochen abgerissen. Das Anwesen steht schon seit 1992 leer. Bis zu dem Zeitpunkt lebten im vorderen Hausteil noch Frau Jakobine Löllmann, geborene Schiltz und ihr Gatte Herbert Löllmann. Beide waren zu dem Zeitpunkt schon  rund 85 Jahre alt. Seine Nutzung als Bauernhof endete sogar schon 1978. Lange Zeit war unschlüssig, ob das Objekt den Denkmalstatus erhält, da es ein sogenannter Langbauernhof war, eine Bauweise, die hierzulande sehr selten anzutreffen ist. Das heisst, dass alle Gebäudeteile in einer Reihe aneinander folgen, vorne die Wohntrakte, dann mittig Milchküche und Kleintierstallungen, dann die Großtierstallungen und am hinteren Ende die Scheunenbauten. Alle Gebäude bilden zusammengenommen also eine Art großes, durchgehendes Gemeinschaftsbauwerk, es gibt keine klassische Hofform. Arbeitstechnisch galt dieser Baustil kurze Zeit als fortschrittlich, weil alle Teile stets gut und unabhängig voneinander erreichbar waren. Wenn zb. in der Scheune Heu eingelagert wurde, standen die Anhänger dem Zugang zu den Stallungen nicht im Wege, wie es bei einer klassischen Hofform ansonsten üblich ist. Es hatte allerdings auch den Nachteil der relativ langen Wege, wenn zB. der Bauer vom Wohnaus in die Scheune wollte, musste er schon locker 100 m laufen. Mehrfache Prüfungen von Denkmalbehörden und Fachleuten führten nach langem Hin und Her dazu, dass doch keine unter Denkmalschutzstellung durchgeführt wurde, vor allem, weil die einzelnen Gebäudeteile für sich keine raren Baustile aufwiesen.  Die Gründung der Hofstelle geht übrigens auf das

Jahr 1802 zurück, wobei es bis ca. 1955 immer wieder Veränderungen, meist auf einem niedrigen Niveau gab. Aufgrund des sehr maroden Bauzustands fanden sich seit 1992 keine Käufer für das Anwesen, da eine Renovierung wirtschaftlich nicht vertretbar war. Nun hat ein Bürger aus Lungsheim das Anwesen im letzten Jahr zum reinen Grundstückswert gekauft. Alle Gebäude werden abgerissen und danach wird auf dem Gelände ein großzügiges Einfamilienhaus mit einem parkähnlichen Garten errichtet. Die Abrissarbeiten werden etwa zwei Wochen dauern, sofort danach wird mit dem Neubau begonnen, der im Frühjahr nächsten Jahres fertig sein soll.

Ehemaliger Bauernhof Löllmann in Lungsheim

Regionale Netzagentur

Den Begriff Bundesnetzagentur hat fast jeder schon mal gehört, aber eine regionale Netzagentur, eigens für den Bereich Reichenweiler ? Gibt es sowas ? - Jetzt schon ! Frau Sabine Ackermann (43) hat kürzlich eine solche gegründet. Natürlich kann man die Aufgaben dieser von ihr als “NAR” (Netzagentur Reichenweiler) bezeichneten Stelle nicht wirklich mit denen der Bundesnetzagentur vergleichen, zumal ihr Betrieb ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist. Frau Ackermann, die zuvor 2 Jahrzehnte bei der Telekom gearbeitet hat, war aufgefallen, dass viele Menschen, aber auch Firmen, gar nicht wissen, was an ihrem Standort im Raum Reichenweiler in Sachen Kommunikations- und Datennetze heute schon alles zur Verfügung steht und was nicht. Da wird lauthals über einen fehlenden Netzausbau in Sachen schneller Datenverbindungen geschimpft, vielleicht weil der eigene Anbieter das Gewünschte nicht anbietet, ohne zu wissen, dass ein anderer Anbieter, dier hier ebenso vertreten ist, genau das Gesuchte in guter Qualität anbietet. Um den Menschen und Firmen zu helfen, sich in diesem unüberschaubaren Dschungel von Anbietern, Dienstleistungen und deren Preisen zurechtzufinden, hat Frau Ackermann ihre regionale Netzagentur gegründet. Sie weiß sofort, welcher Anbieter hier vor Ort welche genauen Leistungen zu welchem Preis

Frau Sabine Ackermann gründet regionale Netzagentur

anbietet. Sie kennt alle “Nebenwirkungen” eines jedes Netzanbieters und der Verträge und kann so für jeden Kunden das wirklich passende schnell herausfinden. Sie selbst erhält von den Anbietern dafür im Fall der Vermittlung eine Provision, die einheitlich für alle Anbieter ist, damit es nicht dazu kommt, dass einseitig Anbieter bevorzugt werden, weil sie die bessere Provision bieten. Darüberhinaus bietet Frau Ackermann auch Beratung in Sachen Energieversorgung, jedenfalls im Bereich der Stromanbieter. Manch billiger Anbieter entpuppt sich dort nämlich oft mittel- oder langfristig als riesiges Preismonster.

Der Schuhkarton ist fertig !

Noch nie hatte in Reichenweiler ein neues Gebäude in solcher Rekordzeit seinen Spitznamen erhalten, wie die neue Halle der Firma Jäger, die im Gewerbegebiet Im Schaumfeld an der Hugo Güldner - Straße 12 in sehr kurzer Bauzeit geradezu hochgepeitscht wurde. Noch war die Halle nicht ganz fertig, da hatte sie im örtlichen Volksmund schon den Spitznamen “Der Schuhkarton”. Warum das so ist, das erklärt sich beim Betrachten von selbst. Die Firma Jäger, die ihre deutsche Vertretung bislang im Raum Freiburg hatte, wird nach Fertigstellung der Inneneinrichtung, ihre Sparte mit dem Vertrieb hochwertiger Armbanduhren in den “Schuhkarton” hier nach Reichenweiler verlagern. Die anderen Geschäftsbereiche verbleiben unterdessen am bisherigen Standort. Das Gebäude im minimalistischen Stil weist insgesamt nur 2 Fenster auf (siehe Foto), eines im Hauptbüro und eines im WC - und Waschraum, der gesamte Innenbereich ist stets vom Kunstlicht abhängig. So schmucklos und sachlich der Bau auch wirkt, so hat er doch viele technische Finessen vorzuweisen. Das Flachdach ist eigentlich kein wirkliches Flachdach, obwohl es so aussieht, denn hinter den Seitenüberständen ist die echte Dachfläche leicht gegen Südwesten geneigt, ua. damit Regen stets problemlos in eine definierte Richtung ablaufen kann. Doch dieses Dach kann noch mehr, es ist mit einer neuen Art von Folien - Solarzellen beschichtet, die in der Lage sind, erhebliche Mengen an Strom zu erzeugen. Zugleich werden diese Folien - Solarzellen dort von einer anderen Firma erprobt, mit der die Firma Jäger zusammen arbeitet. Das Gebäude wird über eine Erdwärmeheizung beheizt und ist, man beachte, achtfach isoliert. Man könnte, laut dem Architekten Alois Degenhardt, der es entworfen hat, den Innenraum theoretisch wie einen Gefrierschrank auf -20° C abkühlen und dann würde es, bei einer Außentemperatur von + 20° C über eine Woche dauern, bis das im Inneren 0° C erreicht sind, so gut soll die Wärmeisolierung sein. Um hier Fehldeutungen zu vermeiden, es ist kein Kühlhaus. Die

genannten hochwertigen Armbanduhren werden hier eingelagert, kommisoniert und zu Großkunden versandt. Desweiteren wird eine feine Werkstatt derzeit eingerichtet, in der Uhren geprüft und bei Garantiefällen repariert werden können. Es ist schon als abenteuerlich zu bezeichnen, in welch kurzer Bauzeit der Schuhkarton, trotz all seiner technischen Finessen, hochgezogen wurde. Der Start der Bauarbeiten war Anfang April und Mitte Juni war das Gebäude fertig. Innen ist noch etwas zu tun der Betrieb wird Ende Juli aufgenommen, 16 Leute finden dort einen Arbeitsplatz.

Der Schuhkarton, die neue Halle der Firma Jäger

Zu spät ist zu spät

Ein geradezu übernatürliches Faß will der Investor Benno Kalterlick in negativer Hinsicht aufmachen, weil er bei einem Grundstücksverkauf der Gemeinde im Jahr 2017 nicht zum Zuge gekommen war. Konkret ging es dabei um ein Grundstück an der Frankfurter Straße, welches mit Stichtag 25. August zum Verkauf gegen Höchstgebot ausgeschrieben war. Exakt zum Stichtag, genau wie immer in Reichenweiler bei solchen Verkäufen üblich, endete die Angebotsfrist und alle in der Sache eingegangenen Angebote wurden ausgewertet. Dabei wurde eine Dame aus dem Ortsteil Marienwald mit ihrem Gebot von 102.000 Euro als Höchstbietende ausgemacht und erhielt den Zuschlag. Sie wurde benachrichtigt, alles übliche mit Notartermin, Bezahlung und Umschreibung nahm seinen Lauf, die Dame wurde rechtmässige neue Eigentümerin des 1.350 m² großen Grundstücks. Rund eine Woche später traf dann per Briefpost noch das Nachzüglerangebot von Herrn Benno Kalterlick (58) in Höhe von 103.000 Euro ein. Das ist zwar mehr, aber eben zu spät. Es wäre ein Rechtsbruch, wenn man ein Angebot akzeptiert, was nach dem Stichtag eintrifft, nur weil es höher ist. Da bräuchte es keine Stichtagsregelung mehr, aber dann käme auch niemand zum Zuge mit seinem Gebot, weil man ja theoretisch ewig warten müsste, um zu sehen, ob nicht doch noch irgendwann ein höheres Anbebot einträfe. Doch Herr Kalterlick fühlt sich hintergangen, wittert gar skandalöse Seilschaften hinter dem Angebotszuschlag für die Dame, weil er heraus bekommen hat, dass diese Dame irgendwann einmal bei der Gemeindeverwaltung gearbeitet hat. Das ist zwar so, ihr letzter Arbeitstag bei der Gemeinde liegt aber schon mehr als 30 Jahre zurück. Trotzdem ist damit für ihn der Fall klar und er will die Gemeinde verklagen, damit der Vertrag

Herr Benno Kalterlick verklagt die Gemeinde

mit der Dame für unwirksam erklärt wird und er den Zuschlag doch noch bekommt, weil sein Angebot ja etwas höher war. Die Rechtsabteilung hat die Angelegenheit natürlich überprüft und sieht die Chancen dafür, dass Herr Kalterlick diesen Prozess gewinnen könnte, bei gleich Null. Selbst der Anwalt von Herrn Kalterlick hat ihm von einem Prozess abgeraten, aber das bestärkt ihn nur noch mehr in seiner Auffassung. Also wird es wohl alsbald zu diesem etwas eigenartigen Prozess kommen

Eine hübsche Tochter Reichenweilers

Frau Ricarda Zeunert (23) gründete jetzt einen eigenen Verlag. Die gebürtig aus dem Ortsteil Kubbern stammende Ricarda Zeunert war schon immer ein großer Fan des auf Papier gedruckten Wortes, obwohl sie in einer Zeit groß wurde, in der elektronische Medien, vor allem im Internet, bereits zunehmend die Printmedien verdrängten. Ein Buch oder auch ein Heft haben doch eine ganz andere Bestandsform, man hat gewissermaßen etwas in der Hand und etwas “schwarz auf weiss”, darüberhinaus benötigt man keinen Strom und ist nicht von irgendwelchen technischen Hilfs - Konstrukten abhängig, wenn man etwas lesen möchte. Zudem ist es obendrein augenschonender. Schon im Alter von 7 Jahren war sie dem “Papiermedium” völlig verfallen, wie sie sagt. Da sie selbst bereits zahlreiche Beiträge für die unterschiedlichsten Medien verfasst hat, darüberhinaus schon 4 Bücher geschrieben hat,

lag dieser Schritt zum eigenen Verlag für sieals logische Konsequenz auf der Hand. Um die bei ihrem neuen “Z-Verlag” erscheinenden Bücher in die Tat umzusetzen, arbeitet sie u.a. vorwiegend mit der in Reichenweiler ansässigen Druckerei Steffens zusammen. Vor allem aufwändige Werke werden hier erstellt. Weniger aufwändige Broschüren, die besonders preiswert sein müssen, werden unterdessen bei höheren Auflagen in einer Partnerdruckerei in Frankreich hergestellt oder bei eher kleinen Auflagen hier vor Ort in einem der Verlagsräume mit automatischen Kopieranlagen. Da ihre eigenen neuen

Ricarda Zeunert gründet in Reichenweiler einen Verlag

Verlagsräume in der Rudolf - Diesel - Straße 24 derzeit noch entstehen, konnte sie vorübergehend im alten Bahnhof von Reichenweiler eine halbe Etage im zweiten Stock vom neuen Bahnhofsbesitzer, Herrn Arnulf von Gehlen, anmieten, wo schon alles auf Hochtouren läuft. Der erste Start war sehr gut, sagt sie, so möge es weitergehen.

Ein großer “Sohn” Reichenweilers

Gewiss mag die Bezeichnung großer Sohn für einen 74jährigen recht seltsam klingen, doch es bezieht sich in dem Fall auf die ursprüngliche Herkunft und nicht auf das aktuelle Alter. Die Rede ist hier von Professor Karl-Heinz Hannappel, der 1945 in Reichenweiler geboren wurde und mitten im Ort seine Kindheit und Jugend verbrachte. Sein Elternhaus war das Gebäude in der Straße Am Karrenberg 25, in dem heute die Familie Burscheid lebt, die einen Verwandtheitsgrad zu Herrn Professor Hannappel aufweist. Herr Professor Hannappel studierte später in Stuttgart

Stararchitekt und Sohn Reichenweilers Professor Hannappel

Architektur. Nach seinem Studium erlangte er vor allem für einen bestimmten von ihm kreirten Baustil einer nüchtern-sachlichen, aber dennoch zeitlos schönen Industriearchitektur viele Auszeichnungen. Sein Markenzeichen waren stets klare Linien mit sachlich sinnvoller Ausgestaltung, die sich auf das wirklich Notwendige beschränkt, das dann aber in allerbester Material- und Ausführungsqualität. Seine Arbeit brachte ihn schließlich schon früh in die ganze Welt, wo er dann, wie er es selbst formuliert, im

Jahr 1979 in der Nähe von Toronto, in Kanada hängen blieb, in erster Linie weil er dort die Liebe seines Lebens fand, seine Frau Nadine, die übrigens ebenfalls Architektin ist. Damals ergänzte sich das gut, weil er zudem beruflich dort unzählige neue Großprojekte verwirklichen konnte, wie es sie in dieser Art in Deutschland eher selten gab. Nun hat Herr Professor Hannappel, der nach wie vor in Kanada lebt, für seinen Geburtsort Reichenweiler die Pläne für ein neues Veranstaltungszentrum entworfen, welches voraussichtlich ab 2020 gebaut werden soll. So konnte man ihn innerhalb des letzten halben Jahres desöfteren wieder in Reichenweiler beobachten, wo er, zusammen mit seiner Frau, aber nicht nur wegen dieser Planungen viel Zeit verbrachte.

Beinahe - Eklat um das Dorftheater in Heiterbach

Es gibt in Deutschland Themen, bei denen man offenbar keinen Humor versteht. Das ausgerechnet ein kleines Laien- Dorftheater mit seinem Comedy - Bühnenstück “Oh wunderbare Welt” nun fast einen handfesten Eklat sowie rechtliche Schritte ausgelöst hat, ist selbst fast schon eine Komödie. Auslöser dieses Kulturschocks war vor allem der sehr engagierte Hobbyschauspieler Joe Müller (65) aus Heiterbach. Joe Müller liebt es, sich auf der Bühne in die unterschiedlichsten Charaktere der Weltgeschichte zu verwandeln. Regional bekannt sind dabei seine Persiflagen auf diverse alte Rockgrößen sowie einige Politiker, wobei es ihm gelingt, vor allem die Stimmlage der Parodierten erstaunlich exakt zu immitieren. Zum Beinahe - Eklat führte das alles bislang jedoch nicht, aber nun kam ihm, zugleich als Autor und Regisseur des Stücks “Oh wunderbare Welt”, die Idee, auf der Bühne Adolf Hitler zu geben, der in einer täuschend echt wirkenden Maskerade in einem langen braunen Mantel über die Bühne fegt und dabei das bekannte Harpe Kerkeling - Lied “Das ganze Leben ist ein Quiz” im kantigen Hitler - Slang singt. Hinter jedem Wort ein Ausrufezeichen, könnte man verkürzt diese Darbietungsart nennen, wie man es vom Führer des Grauens her noch in Erinnerung hat. Briten hätten mit dieser Art des tiefschwarzen Humors keine Probleme und würden sich daran eifrig erfreuen, nicht so die Bedenkenträgernation Deutschland. Rund 60 % des Publikums applaudierten lachend und begeistert, rund 10 % wussten gerade nicht, wie ihnen geschah und die restlichen 30 % verfielen in tiefe Entrüstung, spendeten Buh - Rufe, einige verließen gar unter Protest den Saal der Gaststätte Simon, wo das Ganze stattfand. Viele lobten die gekonnte Parodie, die Echtheit der Stimmimitation, es hinzubekommen, dass auch eine solch finstere Person der deutschen Historie in einer lustigen Form ihrer Düsterheit beraubt wird, andere wollten diese Art von Humor auf keinen Fall teilen. Es wurden rechtliche Schritte angedroht, es wurde als Verherrlichung des Nationalsozialismus dargestellt, was es beileibe nicht war, einige meinten gar, es sei eine Verunglimpfung der Opfer der Nazis. Alles das war es nicht, aber es ist immer eine Frage des eigenen Standpunktes und wie weit man bereit

ist, der Kunst in ihrer Ausdrucksform einen gewissen Spielraum zu lassen, der durchweg über die normale Alltagstoleranz hinaus geht. Das ist bei etlichen Bürgern offenbar nicht der Fall. Etwas enttäuscht und zugleich trotzdem bestärkt beschloss die Laien - Theatergruppe um Joe Müller ihr Comedystück “Oh wunderbare Welt” vorerst nicht mehr aufzuführen. Aber bei vielen Menschen ist es heute wohl so, dass sie explosionsartig aufschrecken und regelrecht auseinanderspratzen, sobald nur der Name Adolf Hitler fällt, egal in welchem Zusammenhang. Da man deren Seelen nicht verletzen möchte, wurden die noch ausstehenden Aufführungen für den kommenden Herbst abgesagt.

Hobbyschauspieler Joe Müller

Großer Ärger um kleines Baugebiet

Bereits vor 11 Jahren wurden einige nicht zusammenhängende, freie Flächen im Flurstück Herzbusch, am östlichen Ortsrand von Reichenweiler gelegen, zum Baugebiet für Wohnbebauung erklärt. Dann herrschte gut ein Jahrzehnt Ruhe, nichts geschah. Keiner kaufte die freien Flächen zwecks Erbauung neuer Wohnhäuser. Das zweifellos schöne Naturbild in idyllischer Lage blieb unangetastet. Innerhalb des letzten halben Jahres haben zwei Bauherren in spe zwei der Grundstücke erworben und jeweils einen Bauantrag für die Errichtung eines Einfamilienhauses gestellt. Nun

Im Herzbusch gibt es Ärger um zwei geplante Neubauten

haben sich mehrere Eigner der bestehenden Bebauung zusammengetan und wollen genau das verhindern. Sie sehen hier eine Beeinträchtigung des naturnahen Ortsbildes und überhaupt sehen sie gleich das gesamte Ökosystem in diesem Bereich gefährdet, wenn dort weitere Grundstücke bebaut würden. Damals, als sie selbst vor etwa 15 - 20 Jahren dort ihre Häuser erbauten, war das für sie hingegen völlig in Ordnung. Klar, ist es

verständlich, dass mit der künftigen Bebauung ein wenig ihre schöne Aussicht auf die freie Natur geschmälert wird, aber das alleine kann nun mal nicht als Grund ausreichen, um jede künftige Bebauung zu verbieten. Hätten frühere “Altnachbarn” das damals genauso gesehen, so hätten diese Anlieger damals ihre Häuser erst gar nicht dort bauen dürfen. Trotzdem versuchen die besagten Anwohner nun mit gerichtlichen Schritten die weitere Bebauung zu verhindern. Zur Verdeutlichung: bebaut werden sollen alsbald das Grundstück, welches auf dem kleinen Foto mittig rechts am unteren Bildrand als freie Fläche (mit dem Gebüsch in der Mitte) so gerade noch zu erkennen ist sowie das als Wiese erkennbare Grundstück ganz am rechten Bildrand, welches etwas weiter weg hinter der Fichte ganz am rechten Bildrand hinter der bestehenden Bebauung zu sehen ist.

Vorboten des Untergangs ?

Interessante Forschungen in der Historie, die durchaus gewisse Parallelen zur heutigen Zeit aufzeigen, deuten auf eine etwas ungemütliche Entwicklung, insbesondere bezogen auf Deutschland, aber auch auf ganz West - Europa. Herr Thomas Brachtendorf (46) aus Reichenweiler - Kubbern, der sich diesem Gebiet der Gegenwartsforschung verschrieben hat, betrachtet die derzeitige Entwicklung in Deutschland mit einer gewissen Sorge. Nicht etwa, dass er aktuell Kriege oder Seuchen auf das Land zukommen sieht, sondern die Entwicklung der Geisteshaltung in großen Teilen der Bevölkerung geben Anlass zur Sorge. Eine Art Volksdekadenz breitet sich immer mehr aus, die unter dem Deckmäntelchen der angeblich gelebten Demokratie das Land mehr und mehr zum Erlahmen bringt. Das hierzuland ohnehin schon recht weit verbreitete Bedenkenträgertum weitet sich immer mehr aus, bis ein Stadium erreicht ist, in dem hier gar nichts mehr läuft und alles in einem festen Pudding von Regeln, Bestimmungen, Bürgerbegehren, Wohlstands - Aktivismus und vermeintlichen Gutmensch - Vorschriften zu ersticken droht. Es vergeht doch kein Tag mehr, an dem man nicht von irgendwelchen Demonstrationen hört, wo sich selbst ernannte Fachleute und ihre Anhänger aufspielen, um mal wieder angeblich die Welt zu retten. Paradeeispiele dafür sind u.a. die Umwelthilfe sowie  die Freitags - Demos der Schüler unter dem Namen “Fridays for Future”, und das sind nur 2 Beispiele, für die Alltags - Dekadenz. Vereinfacht könnte man sagen: Wem es zu wohl ergeht und wer keine anderen Probleme hat, der bastelt sich selbst welche und sucht sich schöne Nischen, die er einerseits zu einem weltbedrohendem Problem aufbauschen kann und womit er sich andererseits zum selbsternannten Retter der Welt aufspielen kann, indem er genau dagegen protestiert. Ich kann mich noch erinnern, früher waren es gerade die Deutschen, die oft über Länder wie Italien oder Griechenland gelächelt haben, weil es dort häufig Demos, Streiks und dergleichen gab. Heute ist es genau umgekehrt. Deutschland wird in der ganzen Welt schon längst belächelt für seine nahezu unerträgliche und weinerliche Bedenkenträgerkultur, die fast täglich zu Demos, Streiks und irgendwelchem blödsinnigen Aktionsmus führt. Alles Dinge, die dem Umstand geschuldet sind, dass diese Leute keine wirklichen Probleme haben. Der

typische Deutsche von heute liebt demnach den Masochismus in der Form, dass er sich mit immer mehr neuen Bestimmungen, Regeln, Verboten, Gebühren, Strafen usw. selbst geisselt. Sehr schön wird das durch aktuelle Forderungen deutlich, zb. wie aktuell nach CO² - Abgaben. Hier im Land läuft bald gar nichts mehr, alles wird in absehbarer Zeit zum Erliegen kommen, weil es für jeden Mist an irgendeiner Ecke Bedenkenträger gibt, die Gehör finden und die alles ausbremsen. Das ist das traurige

Herr Thomas Brachtendorf erforscht die deutsche Bedenkenträgerkultur

Zwischenfazit von Herrn Thomas Brachtendorf als Ergebnis seiner Forschungen. Die Entwicklungen für die Zukunft finden längst woanders statt, weil sich Deutschland mit seiner neuen Bedenkenträger- und Protestkultur selbst abgekoppelt hat. Historisch betrachtet war es bislang immer so, dass Kulturen, die in diesem Stadium der Volksdekadenz angekommen waren, mittelfristig untergegangen sind. Bespiele innerhalb der Menschheitsgeschichte gibt es dafür genug.

Eine von uns

Vor etlichen Jahren wurde bei dem Projekt “Eine von uns” die Sängerin Tilla Klein entdeckt. Heute singt sie in vier professionellen Background - Chören in ganz Europa mit, die u.a. bekannte Stars bei Aufnahmen oder Auftritten begleiten. Dabei war Gesang ursprünglich gar nicht so ihr Ding, Musik allerdings schon. Sie hatte bereits 1997 im Alter von 8 Jahren an der Musikschule im Bahnhof Marienwald intensiv mit dem Erlernen des Klavierspiels begonnen, was absolut “ihr Ding” wurde, wie man heute sagt. An Gesang war da noch nicht zu denken, zumal sie von sich selbst die Meinung hatte, dass ihre Singstimme nicht sonderlich schön sei. So konzentrierte sie sich weiter auf das Klavierspiel, lernte nebenbei zusätzlich noch die Fächer Kompositionslehre und Notensatz, weil ein weiteres Ziel von ihr war, selbst recht aufwändige Stücke zu komponieren. Irgendwann stellte sie fest, dass es genau dabei manchmal Situationen gab, wo es hilfreich wäre, zusätzlich zum Klavierklang einen Gesangspart hinzu zu nehmen. Dabei ging es ihr weniger darum, bestimmte Texte zu singen, sondern mehr lautmalerisch die Musikklänge weiter aufzubauen. Da Gesang an der Musikschule Marienwald kein Unterrichtsfach war, belegte sie hierfür später u.a an der Folkwangschule in Essen diverse Studiengänge. Die Sache mit dem Klavier und das Komponieren blieben zwar

Tilla Klein, Berufs - Sängerin , Pianistin und Komponistin

weiterhin ihre Lieblingstätigkeitsfelder in Sachen Musik, da aber einige Chorleiter auf ihre glasklare Stimme aufmerksam geworden waren, wurde schließlich der Gesang ihr tatsächlicher Beruf, durch die Mitwirkung in mehreren professionellen Background - Chören und Studio - Chören. Eben für diese hat sie aber auch schon über 20 Titel selbst komponiert, womit sich der Kreis zur “Komplettmusikerin” langsam aber sicher schließt. Neben dem Klavier in all seinen Spielarten und Bauformen hat sie seit ein paar Jahren auch noch das Orgelspiel zusätzlich für sich entdeckt. Manch einer sagt, Tasten sind halt

Tasten, aber das sagen nur die, die sich nicht wirklich auskennen. Die Herangehensweise beim Orgelspiel ist doch eher eine andere, als beim Klavierspiel. Daraus ergeben sich wieder völlig andere musikalische Ausdrucksformen, die man so ersatzweise mit dem Klavier - oder eben umgekehrt mit der Orgel - nicht umsetzen kann oder bestenfalls mit großen Verlusten von dem, was man musikalisch ausdrücken will. Nachdem die heute 30jährige lange Jahre im Ruhrgebiet sowie danach im Raum Köln gelebt hat, ist sie 2016 wieder nach Reichenweiler gezogen, wo sie heute im Ortsteil Marienwald wohnt. Die Musikschule in Marienwald freut sich darüber gleich doppelt, denn zeitweise hilft sie dort als Gast - Dozentin für die Fächer Klavier und Kompositionslehre aus. Ihr Unterricht zeichnet sich dabei stets dadurch aus, dass sie besonders nah an der praktischen Anwendung des Lehrstoffes ist und sie versteht es, jede staubtrockene Theorie zu einem begeisterndem Mitmachevent zu machen, welches alle mitreisst und die Schüler gleich doppelt so gerne büffeln lässt.

Ehrenpreis für eine gelungene Renovierung

Es ist eine wahre Freude, heute das frisch renovierte Haus Am Karrenberg 13 zu sehen. Das Gebäude, welches im Ort auch unter dem Namen “Haus Huth” bekannt ist, wurde 1756 von der Kaufmannsfamilie Huth erbaut. Lange Zeit stand es um das unter Denkmalschutz stehende Anwesen nicht gerade gut, weil die letzten Bewohner bereits 1988 ausgezogen waren. Bis etwa 2002 wurde es teilweise noch als Lagerraum genutzt, da aber jegliche Instandhaltung der damals recht maroden Bausubstanz unterblieb, eignete es sich selbst dafür nicht mehr. Das Dach war an 16 Stellen undicht, in einem Raum des Dachgeschosses gab es sogar schon einen Deckendurchbruch ins darunter liegende erste Stockwerk. Das Haus war in der Zwischenzeit durch ein Erbe auf die Nachfahren der früheren Besitzer übergegangen. Durch Denkmalschutzauflagen waren nur begrenzt moderne Baumaterialien für eine Renovierung zugelassen und die Renovierungskosten waren auf insgesamt 420.000 Euro geschätzt worden, das war dem Erben zu viel. Er entschloss sich, das Gebäude mitsamt dem recht üppigen 2.400 m² - Grundstück in bester Innerortslage zu verkaufen. Dadurch stießen alsbald Frau und Herr Krämer darauf und verliebten sich sofort in das Haus, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch recht abenteuerlich aussah. Die Krämers erwarben es und haben es in vierjähriger Feinarbeit in den heutigen Bestzustand versetzt. Zugute kam ihnen dabei, das Frau Ute Krämer von Beruf Restauratorin ist und

ihr Mann Hansgeorg auch aus einem artverwandten Fach stammt. Im Gegensatz zu vielen alten Bauten aus dieser Zeit, bietet das Haus Huth innen mit 320 m² Wohnfläche enorm viel Platz. Sowas konnten sich damals nur Wohlhabende leisten. Zuerst wurde das Dach komplett erneuert, wieder mit Naturschiefer eingedeckt, dann der Keller durch ein spezielles System dauerhaft entwässert, womit jede Art aufsteigender Feuchtigkeit künftig 100% ausgeschlossen wird. Dann wurde der ganze Rest stilgerecht renoviert. Eine spezielle Kombinationsheizung wurde eingebaut, die hauptsächlich durch einen Luftwärmetauscher das Haus heizt, nur an 

Haus Huth in Reichenweiler erhielt einen Denkmal - Ehrenpreis

kalten Tagen schaltet sich bei Bedarf zusätzlich eine Erdgastherme zu, was aber im letzten Winter kein einziges mal nötig wurde. Vom Denkmalverband erhielten die Krämers nur einen von bundesweit 12 vergebenen Ehrenpreise für eine besonders gelungene, denkmalgerechte Renovierung.

Die jüngste Tankstellenbesitzerin kommt aus Reichenweiler

Die traditionsreiche Tankstelle Müller in der Marienwalder Straße in Reichenweiler, deren Ursprung schon im Jahr 1937 liegt, wurde kürzlich an Frau Vicky Rautenberg verkauft. Vielen ist die Tankstelle noch als Aral - Tankstelle bekannt, doch schon seit 2003 ist es eine freie Tankstelle, also ohne Markenbindung. Zugleich wird Frau Rautenberg

Vicky Rautenberg, 19 Jahre . Deutschlands jüngste Tankstellenbesitzerin

durch den Kauf der Tankstelle zur jüngsten Tankstellenbesitzerin Deutschlands, denn sie ist gerade erst mal knapp 19 Jahre alt. Andere Mädels fanden Mode oder Pferde toll, das alles brachte Vicky nur ein müdes Gähnen hervor. Tankstellen faszinierten die gebürtige Reichenweilerin schon seit frühester Kindheit und es war immer ihr Traum, einmal selbst eine Tankstelle zu betreiben. Nun ist der Traum wahr geworden, nicht zuletzt durch ihren Vater Karl - Otto Rautenberg (57) der sozusagen

die finanzielle Seite des Kaufs stark unterstützte. Er sieht darin ein gutes Investment, da alles, was seine Tochter anpackt gelingt. Sie ist ein tatkräftiger Typ, das hat sie schon bei vielen Projekten unter Beweis gestellt. Der Zufall kam ihr dabei zur Hilfe, als sie hörte, dass die Familie Müller die Tankstelle verkaufen wollte. Es war anfangs sogar mit dem Gedanken gespielt worden, die Tankstelle aufzugeben und das Gelände zu Bauland zu machen. Das wäre jedoch eine Schande gewesen, da die Tankstelle nach wie vor regen Kundenzuspruch hat. Man könnte sagen, der Laden brummt, und das im wahrsten Wortsinn. Neben den vier angestellten Kräften, die alle übernommen wurden, ist Vicky Rautenberg auch selbst jeden Tag aktiv vor Ort, meist an der Kasse. Zugute kommt ihr, dass die Tankstelle erst 2013 grundlegend modernisiert und renoviert wurde und die Waschanlage, die sich auf dem Gelände hinter dem Kassengebäude befindet, erst letztes Jahr technisch komplett erneuert wurde, nur das Gebäude der Waschhalle ist noch das alte, aber innen ist alles neu.

Laufen im Zwitscherpark

Der einst vom Sanatoriumsgründer Dr. Klapp ins Leben gerufene Zwitscherpark (offiziell Dr. Klapp - Park) im Ortsteil Marienwald wird zunehmend zum Treffpunkt von Läufern, Trainingsgruppen und Joggern aller Art. Da ist im Prinzip auch gar nichts gegen zu sagen, es erbaut Mensch und Gesundheit, sich dort zu bewegen und die frische Luft tief

einzuatmen, das tut richtig gut. Genau dafür war der Park ja auch gedacht und es ist im Sinne des Parkgründers Dr. Klapp. Was allerdings in der letzten Zeit dort abgeht, ist nicht länger tolerierbar, dass nämlich Intensivtrainer ihr Training über alles stellen und “normale” Wanderer einfach bedrängen, abdrängen, beschimpfen, in einigen Fällen gar bespucken, nur weil sie sich von den Wanderern in ihrem Training gestört fühlen. Der Park ist für alle da, ja sogar ein Fünkchen mehr für diese normalen Wanderer, wenn man die einstigen Beweggründe des Dr. Klapp kennt, diesen Park

Im Zwitscherpark: beliebte Laufstrecke

vor fast einem Jahrhundert einzurichten, nämlich dass auch sogenannte Alltagsmenschen darin etwas für ihre Gesundheit tun, indem sie dort einfach beschaulich wandern. Da kann es nicht sein, dass selbsternannte Sportler offenbar glauben, der Park gehöre ihnen oder sie hätten dort irgendwelche Vorrechte und könnten die normalen Wanderer verdrängen oder irgendwie mit rüden Methoden und völliger Rücksichtslosigkeit aus dem Park raus ekeln. Es ist auch nicht Sinn der Sache, dass ganze Horden von Trainingsgruppen dort flächendeckend einfallen, wie es in letzter Zeit vermehrt beobachtet wurde. Diese Leute kommen teils von weit her, reisen mit ihren Autos an, die sie einfach dicht an den Zuwegen zum Zwitscherpark behindernd abstellen, um nach ihrem Training dann möglichst bequem wieder abreisen zu können. Sollte diese Mißstände nicht alsbald deutlich nachlassen, wird der Park für solche Trainingszwecke ausdrücklich gesperrt und darf nur noch von “normalen” Wanderern betreten werden. Zuwiderhandlungen werden dann mit hohen Bußgeldern belegt. Also lieber Vernunft walten lassen und ein gesundes Miteinander ermöglichen, dann bleibt es am Ende für alle gut.

Vergessene Großbaustelle wiederentdeckt

Ist es möglich, dass man eine kaum zu übersehende Großbaustelle völlig vergißt? Der normale Menschenverstand sagt da sofort nein, das ist nicht möglich. Trotzdem ist es passiert und das im Gemeindegebiet von Reichenweiler. Genauer gesagt im Bereich des drittgrößten Ortsteils Heiterbach. Laufen die Leute in Heiterbach mit verbundenen

Hotel - Bauruine im Wald, auch Graf - Denkmal genannt

Augen herum, scherzte schon einer, doch ganz so einfach ist es nicht. Nicht mitten im Ort, sondern nordwestlich von Heiterbach, mitten im Wald zwischen Heiterbach und Reichenweiler, aber durchaus noch auf Heiterbacher Gebiet, hatte einst der bekannte Bauunternehmer Anton Graf zusammen mit einem Gastro-Investor hochtrabende Pläne, dort ein hochmodernes Luxushotel hochzuziehen. Das war bereits im Jahr 1996. Binnen kürzester Zeit wurde ein kastenförmiger Betonklotz hochgezogen, der

damals noch als das absolute Nonplusultra im Hotelbau galt, heute allerdings mehr an einen Industriebau oder eine häßliche Mietskaserne erinnert. Doch dann gab es 1997 Ärger, denn Graf hatte mit dem Bau begonnen, bevor die Baugenehmigung durch war. Das kommt gerade in solch heiklen Lagen, wie mitten im Wald, gar nicht gut an, auch damals schon nicht. Die Baubehörde stoppte den Weiterbau, als der Investor das hörte, war er schneller weg, als man “Zack” sagen kann und zog sein Geld aus der Sache. Bauunternehmer Graf drohte, dass er den Rohbau so wie er ist, auf immer und ewig stehen lassen würde, um als Mahnmal für überzogene Bürokratie dauerhaft an die “Idioten” vom Bauamt zu erinnern. Und genau so kam es auch. Selbst der damals noch teure Baukran blieb so da stehen, wie die Baustelle verlassen wurde. Nun 2019, über 20 Jahre später, steht immer noch alles genauso da. Der verärgerte Bauunternehmer, damals immerhin selbst schon 72 Jahre alt, setzte sich zur Ruhe, schloß seinen Betrieb, zog von Reichenweiler in seinen Altersruhesitz auf Norderney, wo er 2010 auch starb. Die Bauruine im Wald blieb gewissermaßen als sein Denkmal hier erhalten, auf den ersten Blick sogar in einen recht guten Zustand. Bei einer Wanderung fiel dem Gesamtgemeindebürgermeister Dr. Burger kürzlich erst dieses Relikt einstigen Baufrustes auf. Sofort wurde in dieser Sache von ihm einiges in die Wege geleitet. Im Sommer werden Fakten geschaffen, die Ruine wird abgerissen und der Bereich soll mit Weisstannen aufgeforstet werden, die wesentlich wetter-. sturm- und borkenkäferresistenter sind, als die üblichen Fichten.

Kontroverse Diskussion um geplantes Bordell

Man könnte sagen, dass die Diskussion um ein Projekt derzeit vermutlich heisser ist, als die erotischen Abenteuer es wären, die später dort zu erleben sein sollen. Kurz gesagt, es geht um einen geplanten Bordellbetrieb, den Herr Lothar Stuck (62) in einem umgebauten Teilbereich einer seit längerem leerstehenden Industriehalle plant. Herr Stuck, der europaweit bereits 17 derartiger Bordellbetriebe inne hat, sieht für jeden Ort darin eine Bereicherung und findet, dass sich die Politiker endlich mal trauen sollten, den Muff des Mittelalters auch in der Öffentlichkeit abzulegen, wenn sie ständig gegen solche Projekte votieren, nur um sich bei einer gewissen Wählerschicht, die die sexuelle Fortentwicklung der Welt noch nicht so ganz mitbekommen hat, lieb Kind zu machen. Naturgemäß gibt es

bei diesem Thema immer viele Moralapostel, die auf den Plan treten und sich in Weltverbesserermanier grundsätzlich dagegen aussprechen. Viele begründen ihre Negativhaltung auch mit religiösen Motiven, wobei gerade das meist die Schlimmsten sind, denn nicht zuletzt religiöse Grundsätze führten in der Vergangenheit oft zu den negativen Auswüchsen, die jetzt als Gegenargument für einen solchen Betrieb aufgeführt werden, eben weil diese Grundsätze der Natur des Menschen zuwider laufen und mit der Realität so viel zu tun haben, wie eine Kuh mit Radfahren. Doch zurück zu den Fakten. Herr Stuck plant,

Herr Lothar Stuck, Bordellbetreiber- und -planer

keines der üblichen Schmuddelbordelle, wie man es in teils wirklich abstoßender Weise an vielen Orten erlebt, sondern eine Art Erlebnishaus mit angenehm - frischlockerer Atmosphäre, die fast schon eine Art Urlaubsstimmung vermittelt. Die Leute sollen entspannen und er garantiert, wer mit langem Gesicht bei uns eingeht, kommt mit freudigem, lachendem Gesicht wieder raus. Natürlich gibt es auch Menschen, die alles Erotische grundsätzlich ablehnen, die können auch weiter so enthaltsam leben, wie sie möchten, daran ändert sich dadurch ja nichts, aber sie sollten von der idiotischen Idee wegkommen, anderen Leuten ihre erotische Gegenhaltung aufzwingen zu wollen. In der hitzigen Gemeinderats - Diskussion bei einer nichtöffentlichen Ratssitzung, bei der auch Herr Stuck Rede und Antwort stand, kam nicht selten das doch eher fadenscheinige Argument auf, dass die Kinder in der Gemeinde darunter leiden könnten. Klarzustellen ist, laut Herrn Stuck, dass sein Bordellbetrieb nach außen gar nicht in Erscheinung treten wird, es gibt keine Animateure, die am Straßenrand die Leute bequatschen, um in das Bodell rein zu kommen und es wird auch keine Damen geben, die ihren Busen zum Fenster heraus hängen lassen, um damit die Herren rein zu locken. Außen wird alles neutral aussehen und es kommen nur die, die wissen was sie dort erwarten dürfen. - Die Diskussionen dürften noch weitergehen und wir werden zeitnah berichten.

Chemiker entwickelt neues Analyseverfahren

Zumindest in Fachkreisen wird im beschaulichen Reichenweiler zuweilen auch Geschichte geschrieben. Der Dipl. - Chemiker Heinz-Aloys Spenner, der bei den CFG - Laborbetrieben die Abteilung Analysetechnik leitet, hat zusammen mit seinem neunköpfigen Team ein neues Analyseverfahren entwickelt, welches es erlaubt, die Zusammensetzung von Flüssigkeiten mit restlos all ihren Bestandteilen und Spuren, seien sie anteilig auch noch so gering, in einem Bruchteil der Zeit zu ermöglichen, die man bislang dafür benötigte. Damit jedoch nicht genug, dieses neue Verfahren verursacht bei seiner Anwendung zudem nur einen Bruchteil der Kosten, die solche, ansonsten bislang sehr teuren Analysen ausgelöst haben. Je nach dem, wie genau man alle Bestandteile einer Flüssigkeit heraus bekommen will, können für solche Proben schon mal Bearbeitungskosten in einer vier- bis fünfstelligen Tausender - Euro - Zahl zusammenkommen. Mit dem neuen “Spenner - Verfahren” kosten alle Analysen einheitlich rund 350 Euro und darin sind dann generell immer restlos alle Inhaltsstoffe einer Flüssigkeit nachgewiesen und seien ihre Anteile auch noch so klein. Die einzig kostspieligere Seite bei seinem Verfahren ist die Anschaffung einer speziellen Analyseeinheit, 

Dipl. Chemiker Heinz - Aloys Spenner entwickelte neues Analyseverfahren

das ist, vereinfacht gesagt, eine Maschine, die diese Analysen weitgehend automatisch durchführt. Bisher stellt Herr Spenner zusammen mit einem Spezialistenteam bei der CFG als einziger weltweit diese Analysemaschine in Eigenregie her. Durch diese Kleinst - Serienproduktion sind die Kosten dafür noch sehr hoch, so dass eine solche Analyseeinheit derzeit 72.000 Euro kostet. Würde man sie in größeren Stückzahlen von einem namhaften Laborgerätehersteller bauen lassen, ließen sich die Kosten auf etwa 30 - 40 % dieses Betrages reduzieren, dessen ist sich Herr Spenner sicher. Die Hürde

dabei ist derzeit noch eine rein rechtliche, denn Herr Spenner möchte sich und seinem Arbeitgeber CFG  natürlich sämtliche Rechte an diesem von ihnen entwickelten System festschreiben lassen. Das wäre eigentlich kein Problem, man kennt es aus anderen Bereichen, die Nachbauer und Nutzer des Systems würden dann eine Lizenzgebühr an die CFG und Herrn Spenner für jede Anlage zahlen müssen, die einmalig im Kaufpreis mit eingepreist würde und die den Gesamtpreis kaum merklich verteuern würde. Aber genau an diesem Punkt hapert es bislang noch, weil die Hersteller genau das nicht wollen und weil sie an den heutigen, wesentlich teureren und umständlicheren Anlagen noch gut verdienen. Unterdessen haben asiatische Firmen schon einmal ihr Interesse bekundet und würden gerne in die Serienproduktion einsteigen. So könnte es sein, dass einmal mehr das Herkunftsland eine Chance verpasst.

Plötzlich war er da - der Sendemast

Etliche Crovener Bürger sowie viele Wanderer fragten in den letzten Zeit verwundert bei der Gemeindeverwaltung nach. Mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen wäre plötzlich direkt neben einem breiten Wanderweg in dem Waldgebiet “Am Zarges” nordöstlich vom Ortsteil Croven ein schon recht stattlicher Sendemast aufgetaucht. Viele meinten, es sei wohl ein Sendemast für den sogenannten Handyfunk, damit die Mobiltelefone und Smartphones auch in Croven besser ins Netz gelangen. Technisch etwas versiertere Leute fanden jedoch, dass die eine große Antenne auf dem Turm nicht wie eine übliche Mobilfunkantenne aussieht. Recht haben sie. Mit dem Handyempfang und ähnlichen Dingen hat diese Antenne rein gar nichts zu tun. Die Antenne ist vielmehr eine neue von vielen Sendestationen für ein Versuchsfunksystem an dem verschiedene Behörden sowie die Industrie beteiligt sind. Genauere Angaben darüber, was dort zu welchem Zweck gesendet wird, sind nicht zu bekommen, also das Projekt ist und bleibt etwas geheimnisumwoben. Baugleiche Sendestationen wurden in kürzester Zeit im Umkreis

von etwa 100 km an 15 Orten errichtet. Um nur einige davon zu nennen, die sich im hieisgen Gebiet befinden: in Dahlburg, Mellert, Gruhl, Althofen, Ehrweiler, Alsendorf, Sankt Bischweiler uvm. wurden welche errichtet. Allen Sendestationen ist gemeinsam, dass sie sich in oder am Rande von Waldgebieten befinden, die weitab jeder Bebauung, aber dennoch relativ gut erreichbar liegen. Das hat man absichtlich so gewählt, um gleich im Vorfeld die heute üblichen Bürgerproteste im Bezug auf mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Funkstrahlung zu vermeiden. Trotzdem gibt es bereits etliche aufschäumende Wutbürger, die sich zu Wort gemeldet haben, die einen, weil sie Gesundheitsgefahren für Waldbesucher, Waldtiere und die dortige Vegetation sehen, die anderen, weil sie vor allem das schöne Waldbild dadurch arg verschandelt sehen. Die Verwunderung über den sogenannten “Plötzlich war er da” - Effekt kommt nicht von ungefähr, denn die Sendemasten sind in einer speziellen Bauweise errichtet, die trotz der Größe, einen Aufbau in knapp 2 Tagen Bauzeit erlaubt. Sollten die Masten eines Tages nicht mehr benötigt werden, sind sie ebenso schnell wieder abgebaut. Zuständige Stellen gehen davon aus, dass die Masten etwa 10 Jahre lang benötigt werden und dann wieder verschwinden.

neuer Sendemast bei Croven; von heute auf morgen erbaut

Gefährliche Straße muss entschärft werden

Eigentlich liegt sie fast idyllisch und bislang fand sie als kleine Nebenstraße, die zudem auch noch Sackgasse ist, eher nur wenig Beachtung. Die Rede ist von der Straße “An der Grotte” im Ortsteil Lungsheim. Nun war es so, bis 2012 gab es am Ende der kleinen, sehr steigungsreichen und gewundenen Straße nur ein einziges Wohnhaus, der Verkehr hielt sich entsprechend in Grenzen, meist unter 10 Autofahrten pro Tag und LKW verirrten sich erst gar nicht dorthin. 2013 wurde dann ein Bereich kurz hinter dem Ende der Steigung zum Gewerbe- / Mischgebiet erklärt, es siedelten sich zwei Firmen an. Eine, die Tinten- und Tonerpatronen für Computerdrucker neu befüllt und eine KFZ - Werkstatt mit angeschlossenem Gebrauchtwagenhandel. Seither müssen auch oft Liefer - LKW die Straße befahren und haben regelmässig in dem starken Gefälle mit zugleich folgenden engen Kurven so ihre Probleme. Bereits zweimal in 2019 landete dabei ein LKW im angrenzenden Wald. Seit 2013 gab es dort insgesamt 48 Unfälle,

Gefährlich für LKW, die enge Straße An der Grotte

von denen 42 mal LKW die Auslöser waren, eben weil sie die engen Kurven in Verbindung mit dem stellenweise sehr starken Gefälle nicht bewältigt bekamen. Das kann so nicht weitergehen. Mit einem nicht unerheblichen Aufwand soll die Straße nun deutlich entschärft werden. Durch entsprechende Baumaßnahmen soll die Breite mehr als verdoppelt werden und das Gefälle an den 6 neuralgischsten Punkten geringer gestaltet werden. Auch wenn die Grünen und der BUND seit Wochen gegen das Projekt Sturm laufen, weil hierfür natürlich Waldbereiche ein wenig geopfert bzw. beschnitten werden müssen, so gibt es keine Alternative. Die Bauarbeiten sind Anfang März bereits angelaufen, dürften sich wegen des hohen Aufwandes vsl. bis zum September hinziehen.

Brexit oder Zufall ?

Manche sehen es als Folge des nahenden Brexit, also des Austritts Großbritanniens aus der EU, es scheint aber doch eher Zufall zu sein oder zumindest andere Gründe zu haben. Der Engländer John Hastings (63), der in Colsterworth geboren wurde, wo er auch bislang vorwiegend lebte (das liegt grob gesagt bei Leicester und Nottingham), betrieb bislang im dortigen Umfeld eine kleine Kette von Antiquitätengeschäften. Eine Geschäftsform, die es hier in Deutschland so eigentlich bislang noch nicht gab. Natürlich gibt es seit Ewigkeiten Antiquitätenläden, aber in der Form einer Kette mit zig Filialen, also eine Art Aldi für Antiquitäten, das gab es hierzulande bislang noch nie. Genau das möchte er jedoch in Deutschland auch aufziehen. Aber nicht nur, dass er dieses Modell hier etablieren möchte, er hat gleich seinen Hauptwohnsitz mit hierhin verlegt, nämlich nach Reichenweiler. Während der Aufbau seiner ersten Deutschland - Filiale noch läuft, wohnt er selbst schon hier. Diese erste Filiale entsteht in der ehemaligen Metzgerei Huber am Karlsplatz 3. Das Anwesen der Metzgerei stand schon seit 5 Jahren leer und zum Verkauf. Es ist optimal für den Zweck geeignet, weil neben dem schon recht großen Verkaufsraum zahlreiche weitere, teils hallenartige Räume im hinteren Bereich folgen, in denen früher die Wurstküche, die Schlacht- und Kühlräume untergebracht waren. In den beiden oberen Stockwerken gibts 2 große Wohnungen, die Herrn Hastings erst auf die Idee brachten, ganz nach Deutschland zu ziehen. Da er das Anwesen gekauft hat, gehören im auch die

Wohnungen darin, die ebenfalls schon lange leer stehen. Während er in seinem Heimatort zur Miete wohnte, spart er sich diese Ausgaben und zog nach Reichenweiler. Seine Filialen in England wird er natürlich behalten, in Deutschland plant er etwa 10 - 12 Filialen zu eröffnen, verstreut über das ganze Bundesgebiet. Die Hauptverwaltung für die deutschen Betriebe wird in die Wohnung im ersten Stock einziehen, während er die Wohnung im zweiten Stock bewohnt. Die erste Deutschland - Filiale in der

John Hastings eröffnet in Deutschland eine Antiquitäten - Filialkette

ex Metzgerei wird Ende April eröffnet, als zweite folgt eine Filiale in Geesthacht bei Hamburg, die auch schon hergerichtet wird und im Juni ihre Pforten öffnen soll. Hastings kam erst durch Umwege zum Antiquitätenhandel, früher reparierte er Militärfahrzeuge, bis zu einem schweren Arbeitsunfall, dessen Narben ihn noch an diese Zeit erinnern. Heute ist er einer der größten Antiquitätenhändler auf der britischen Insel und das will was heissen, denn dort gibt es sehr viele.

Das Leben schreibt die verrücktesten Romane

Eigentlich bin ich kein Schriftsteller, eigentlich bin ich kein Buchautor, eigentlich hatte ich früher noch nicht mal die Fähigkeit, einen Satz nur halbwegs fehlerfrei zu schreiben; das sagt heute im Rückblick der Autor Hans - Josef Strapinzky. Strapinzky, der seit 4 Jahren im Ortsteil Kubbern lebt und die meiste Zeit seines Lebens in Berlin oder im Gefängnis wohnte, wie er sagt, hat wohl ein sehr bewegtes Leben mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich. Der heute 58jährige bewegte sich früher vor allem im kriminellen Millieu, wodurch er desöfteren Haftanstalten von innen kennenlernte. Erst bei seiner letzten Haft, die nunmehr über 8 Jahre zurück liegt und die auch die letzte bleiben soll, weil er seither ganz diesem Millieu abgeschworen hat, lernte er dort in intensiven Haftkursen die Möglichkeiten der deutschen Sprache kennen und einigermaßen fehlerfrei zu schreiben. Davon hat er dann nach Verbüssung seiner “dauerhaft letzten” Haftstrafe, auch reichlich Gebrauch gemacht. Im Gegensatz zu anderen Autoren brauche ich mir keine Geschichten auszudenken, sondern schreibe einfach nieder, was ich in meinem Leben selbst erlebt habe. Dadurch kann ich mit diesem, teils dunklen Kapitel meiner Vergangenheit, meines früheren Lebens auch gut abschließen. An kriminellen Machenschaften ließ er rückblickend in diesem einstigen Lebensabschnitt so gut wie nichts aus, außer Mord, das kam für ihn nie in Frage. Betrug immer wieder gerne, auch der gescheiterte Versuch einen großen Coup zu landen war darunter und brachte ihm seine längste Haftstrafe ein. Das alles habe ich längst abgelegt, wie man einen alten, schäbigen und von Motten zerfledderten Anzug ablegt, sagt er. Es gibt im kriminellen Millieu zwei Grundsorten von Ganoven, die einen, die es immer wieder schaffen, zumindest so gerade an einer Verurteilung vorbei zu schrammen, obwohl sie Gewaltiges auf dem Kerbholz haben, und dann die anderen, die bei jedem kleinen, eigentlich bedeutungslosen Firlefanz sofort auffliegen und dafür ihre Strafe kassieren. Zu der letztgenannten Gruppe zählt er sich selbst ebenso. “Ich habe keine Lust mehr, jetzt im “zarten” Alter von 58 Jahren noch weitere Lebenszeit im Knast sinnlos zu verheizen, alleine deshalb, aber nicht nur deshalb, sind kriminelle Machenschaften für ihn heute kein Thema mehr. Die innere Überzeugung hat

Hans - Josef Strapinzky, schreibt von seiner kriminellen Vergangenheit

sich total geändert und er findet es heute schade, dass er soviel Lebenszeit damals mit seinem Hang zum Kriminellen kaputt gemacht hat. Heute lebt er von eher schmalen Einkünften als Buch- und Drehbuchautor, ist sich aber auch nicht zu schade dafür, morgens ab 4 Uhr Zeitungen auszutragen, um damit sein Gehalt aufzubessern. Und er findet das nicht mal schade, denn die frische Luft jeden Morgen würde ihm sehr gut tun und für klare Gedanken sorgen.

Das Birkmann - Haus ist gerettet und wieder bewohnt

Das alte Birkmann - Haus, oder genauer gesagt müsste man vom Birkmann - Häuschen sprechen, ist in letzter Minute noch gerettet worden und sogar seit kurzem wieder bewohnt. Das Häuschen, welches sich mitten im Kernort von Reichenweiler, an der Ecke Donatusstraße / Schattenpfad befindet, stand seit 1988 ungenutzt leer.  Bereits 2016 sollte es abgerissen werden, um den Kreuzungsbereich übersichtlicher zu gestalten. Nun kam alles doch ganz anders. Erbaut wurde es 1801 von der Familie Birkmann, daher sein Name. Diese Familie und ihre Nachfahren bewohnten es bis 1929, dann wurde es an die Familie Schütz verkauft. Noch bis 1988 wurde das winzige Haus von Frau Adele Schütz bewohnt. Diese starb 1988 im stolzen Alter von 96 Jahren , nachdem 2 Jahre zuvor ihr Mann, Josef Schütz, verstorben war. Die Erben stritten sich lange darum, was mit dem Häuslein geschehen soll. Der Bauzustand war marode, für eine richtige Familie schien nach heutigen Wohngepflogenheiten viel zu wenig Platz darin zu sein, denn es gab auf 2 Etagen zusammengerechnet nur 28 m² Wohnfläche. So sollte es verkauft werden, aber die Preisvorstellungen der Erbengemeinschaft und die vielen ungünstigen Faktoren, wie eben zu wenig Platzangebot, maroder Bauzustand, unruhige Lage usw. verhinderten, dass sich ein Käufer fand. So überließen die Erben das “Büdchen”, wie sie es selbst nannten, sich selbst. Der Verfall schritt voran. Im Jahr 2013 wurde es dann von der Gemeinde den Erben zum damaligen Zeitwert abgekauft, mit dem Ziel, es im Jahr 2016 abzureissen und den freigewordenen Raum auch frei zu lassen, damit dieser Kreuzungsbereich deutlich übersichtlicher wird. Als die Abrißpläne bekannt wurden, meldete sich Frau Dagmar Tabenrodt bei der Gemeinde, dass sie das Häuslein gerne erwerben und für sich als Wohnung herrichten würde, sofern es zu einem dem Zustand angemessenen, niedrigen Preis zu haben sei. Nach einiger Überlegung und der Gewissheit, dass so das irgendwie geschichtlich doch interessante Häuschen erhalten werden könne, wurde man sich einig. Frau Tabenrodt kaufte das historische Minihaus, baute es, vorwiegend in Eigenleistung, mit viel Liebe zum Detail um und innen konnte durch gewisse Veränderungen sogar noch mehr Wohnraum gewonnen werden, so dass es jetzt immerhin 40 m² Wohnfläche aufweist.  Es war geplant, den Außenputz, der Ende der 1960er Jahre aufgebracht

wurde, zu entfernen und das Fachwerk wieder freizulegen. Doch einerseits war der Putz, im Gegensatz zu fast allem anderen, noch recht gut erhalten und andererseits hätte das derzeit den selbst gesetzten Kostenrahmen von Frau Tabenrodt gesprengt, also verzichtete man darauf und besserte den Putz nur aus. Die alte, stinkende und staubende Ofenheizung wurde durch eine umweltfreundliche Erdgas - Zentralheizung ersetzt, was ua. Dank der Einbringung von mehreren Dämmlagen und neuer Isolierfenster zu einem erfreulich niedrigen Energieverbrauch des Häusleins beiträgt und zugleich für ein sehr behagliches Innenklima sorgt. Frau Tabenrodt sagt selbst, dass es für sie nur mit diesen Gegebenheiten überhaupt möglich war, mitten in Reichenweiler Wohneigentum zu bilden. Ganz offen sagt sie, dass  sie das Birkmann - Haus auf diese Weise, einschließlich der Umbaumaßnahmen rund 75.000 Euro gekostet hat, ein Wert, für den man im Kernort ansonsten noch nicht mal ein unbebautes Grundstück bekommt, geschweige denn, ein bewohnbares Haus. So haben alle was davon und das angestammte Ortsbild, einschließlich der historisch interessanten Geschichte, bleiben erhalten.

das Birkmann - Häuschen im heutigen Zustand

Die Reise geht weiter

Da soll noch mal einer sagen, die junge Generation traue sich nicht mehr Verantwortung zu übernehmen. So hat der junge Busfahrer Jens Erben kürzlich das alteingesessene Busunternehmen Kurth aus Reichenweiler übernommen. Schon lange war das Unternehmen, bei dem er seit 2015 als Fahrer angestellt ist, in eine finanzielle

Busfahrer und Jungbusunternehmer Jens Erben

Schieflage geraten. Es drohte das endgültige Aus. Die Familie Kurth wollte den Busbetrieb 2018 einstellen und hatte ihre 14 Busse schon in einschlägigen Fachzeitschriften und im Internet zum Verkauf angeboten. Hier sah Jens Erben (27) seine Chance. Er wollte den einstigen Familienbetrieb retten und mit seinem eigenen Konzept zur neuen Blüte und vor allem zum Überleben bringen. Die Familie Kurth war anfangs recht skeptisch, denn wie sollte ein bis dahin wirtschaftlich unerfahrener

Neuling auf diesem Gebiet das hinbekommen, was ihnen selbst im letzten Jahrzehnt nicht gelungen war, obwohl hier die Erfahrung quasi schon mit der Muttermilch aufgenommen wurde? Doch das Konzept von Jens Erben war so gründlich anders, dass es eigentlich nur gut gehen konnte, denn alle altetablierten Busverkehre, die letztlich auch zu der Misere beigetragen hatten, schüttelte er ab. Von den 14 Bussen wurden 9 verkauft, vor allem die reparaturanfälligen älteren Fahrzeuge, die teils schon Millionen von km auf dem Buckel hatten und die nur für den Liniendienst taugten, wurden verkauft. Die damit erzielten Erlöse wurden in die Aufwertung der verbliebenen 5 Reisebusse gesteckt. Die Zeiten, in denen Kurth - Reisen Linien- oder Schulbusdienste anbot, waren damit endgültig vorbei. Das neue Konzept setzt vor allem auf Erlebnisreisen in einer Nischenform, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. So bietet man unter dem Namen “Lostplaces - Reisen” organisierte Reisen zu verlassenen Plätzen, Fabriken, Militäreinrichtungen, Villen, Burgen, Kaufhäusern und gar zu verlassenen Krankenhäusern und dergleichen innerhalb von ganz Europa an.

Werbeplakat Lostplaces - Reisen von Jens Erben

Vor allem engagierte Hobbyfotografen sind oftmals begeisterte Anhänger dieser Objekte geworden, weil sie hier den maroden Charme und die Mystik einst oft bedeutender Objekte sowie die bunte Vielfalt des Verfalls einfangen können. Das bleibt, auch wenn diese teils verfallenen Ziele eines Tages ganz abgerissen werden. So werden bleibende Eindrücke eingefangen und der Nachwelt erhalten und den Fotografen bieten sich dabei zudem viele kreative Möglichkeiten, ihr Können zu dokumentieren. Da viele Fotografen sich alleine niemals trauen würden, irgendwo in der Fremde in verlassene Fabriken oder sonstige Zielpunkte einzudringen, um dort unter Lebensgefahr zu knipsen, nimmt Lostplaces - Reisen von Jens Erben ihnen die gesamte Organisation ab. Es werden interessante Ziele gesucht, mit den heutigen Eigentümern Vereinbarungen geschlossen, die eine Besichtigunge mit Fotomöglichkeit erlauben, es ist genügend Fachpersonal dabei, welches vor all zu waghalsigen Manövern schützt , dazu werden auch sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels usw. organisiert, sofern es sich um mehrtägige Exkursionen handelt. Das aber ist nur ein Teil der Aktivitäten von Jens Erbens Busfirma. Weitere Zielpunkte sind die Besuche von europaweiten Naturschutzgebieten, wobei er besonders Wert auf eine Besuchsform legt, die am Ende dem Thema auch gerecht wird, damit nicht Horden von abfallhinterlassenden Schönwettertouristen die Naturschutzgebiete gröhlend durchkämmen. Diese neuen Konzepte von Jens Erben, fernab von jedem Linienbusverkehr, scheinen aufzugehen. Die Annahme bei den entsprechenden Interessengruppen ist sehr gut, alle Fahrten sind schon bis Mitte 2019 restlos ausgebucht, die neugegründete Firma schreibt schwarze Zahlen und immerhin 9 Arbeitsplätze der ehemaligen Kurth - Busfahrerinnen und Busfahrer sind so auch noch gerettet.

Das alte Kopfsteinpflaster bleibt !

Eine in der heutigen Zeit etwas ungewöhnliche Diskussion sorgte in der jüngsten Vergangenheit für viele hitzige Debatten. Es ging dabei um die Parkstraße im Ortsteil Heiterbach sowie die kreuzende Oskar Winter - Straße. Beide Straßen zeichnen sich dadurch aus, dass sie, neben ihrer alleeartigen Anlage mit schönem Baumbewuchs an beiden Rändern, noch die originale Kopfsteinpflasterung aufweisen, wie sie dort im Jahre 1937 einst mit sogenannten Katzenköpfen (Tierschützer keine Angst, so nennt sich diese Art der Pflastersteine aus Basalt, die nach oben abgerundet sind, etwas ähnlich wie die Köpfe einer Katze) angelegt wurde. Bei sämtlichen Straßenbauarbeiten, auch bei der Erneuerung der Abwasserkanalisation im Jahre 2009, wurden die Baustellen immer wieder stilgetreu mit dem alten Pflaster verschlossen. Nun gab es Bestrebungen der Gemeindeverwaltung, nicht zuletzt auf Anregung etlicher Bürger, dieses alte Pflaster zu entfernen und durch eine neue Flüsterasphalt - Schicht zu ersetzen. Etliche Bürger bemängelten seit langem, dass diese alte Pflasterung für eine extrem hohe Lautstärke bei jedem vorbeifahrenden Auto sorgt (das bekannte Pflaster - Rubbeln) und, was noch schlimmer sei, dass die Katzenköpfe bei Regen einen extrem rutschigen Straßenbelag darstellen würden, der insbesondere schon vielen Fahrradfahrern bei Regen zum Verhängnis geworden ist. Man stürzt bei Nässe mit einem Zweirad auf diesem Belag fast so schnell, wie auf Glatteis. So war es eigentlich bereits beschlossene Sache, das Pflaster durch einen zeitgemässen Fahrbahnbelag zu ersetzen, der sicherer und wesentlich leiser ist. Für beide Straßen

in Heiterbach die gepflasterte Parkstraße und kreuzend die gepflasterte Oskar Winter - Straße

zusammen hätte das Vorhaben rund 1,7 Millionen Euro gekostet, da vor allem die Parkstraße schon eine erhebliche Länge aufweist. Doch da hatte keiner mit den anderen Anliegern gerechnet, die genau das nicht wollten und deren Zahl war sogar deutlich höher. Zudem sind es die einzigen Straßen im gesamten Gemeindegebiet von Reichenweiler, die noch das originale alte Pflaster aufweisen und zwar in einer guten Qualität. Wahrscheinlich werden diese Straßen sogar unter Denkmalschutz gestellt. Die Umbaupläne wurden nun zu den Akten gelegt, das Pflaster bleibt. Um den lärmgeplagten Bürgern zu helfen, wird die Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt, was schon eine leichte Linderung bringt .

Der Rabensteiner See

Hier sei einmal ein kleines Juwel der Naherholung erwähnt, welches in den letzten Jahren mehr und mehr in Vergessenheit geriet und das völlig zu unrecht: der Rabensteiner See. Dieser See, über dessen Entstehung sich die Fachleute bis heute streiten, liegt in einem Wiesen- und Auengebiet, etwa 2 km nördlich vom Ortsteil Marienwald. Der Name gründet auf der Siedlung Rabenstein, die sich bis vor etwa 100 Jahren in der Nähe befand. Der See besteht genau genommen aus zwei Seen, dem größeren und eigentlichen, etwas unförmig geschnittenen  Rabensteiner See, der früher im Volksmund auch den Namen der Axt - See hatte, weil er ein wenig an die Form einer Axt erinnert, und den winzigen Baldur - See, der in etwas Abstand klein, fast unscheinbar wie eine zu groß geratene Pfütze wirkt. Dieser Baldur - See sollte vor 40 Jahren sogar mal zugeschüttet werden, da ein örtlicher Investor auf dem Gelände einen Campingplatz errichten wollte, welcher dann zwar an den Rabensteiner See grenzte, der dabei auch als Attraktion dienen sollte,  wobei der der kleine Baldur - See aber nach Ansicht des

Investors nur störte und wertvolle Stellfläche für Wohnwagen blockierte. Seine Versuche, den See zuzuschütten scheiterten kläglich, da sich herausstellte, dass der winzige Baldur - See extrem tief ist. Soviel Masse hätte der Investor kaum aufbringen können, zudem führte es dazu, dass große Mengen von permanent nachfließendem Wasser in den benachbarten Wiesen jedes Abstellen von Wohnwagen erfolgreich verhinderte, da diese in wenigen Minuten einsanken. So platzte dieses Projekt, was aus heutiger Sicht gut so war, denn so konnte diese Landschaft ihren ruhig - beschaulichen Charakter behalten, ansonsten stünde hier heute Wohnwagen an Wohnwagen, was sicher kein schönes Bild wäre.

Luftbild Der Rabensteiner See, unten, mit Baldur - See, oben

Ungewisse Zukunft des Hofguts Ginsterfeld

Manche Entwicklungen stimmen einfach nur traurig. Erst 1960 als landwirtschaftlicher Vorzeigebetrieb gegründet, dümpeln nun die umfangreichen Gebäude des Aussiedlerhofs “Hofgut Ginsterfeld” seit schon fast 10 Jahren ungenutzt dahin. Selbst das Inhaber - Wohnhaus (auf dem Foto ganz links) steht nun schon seit über 2 Jahren leer. Teile der damals als fortschrittlich geltenden Stallgebäude sind schon eingestürzt, um die Scheunen sieht es nicht viel besser aus und an den Maschinenhallen, die einst Traktoren, Mähdrescher, Anhänger und anderes Großgerät beherbergten, nagt auch schon gewaltig der Zahn der Zeit. Die Ländereien, die direkt im Bereich des Hofguts liegen, sind teils verwildert. Man fragt sich, wie konnte es zu dieser Negativentwicklung des einst fortschrittlichsten Hofbetriebes der sechziger Jahre kommen? Die Gründe sind sicher vielfältig und sollen hier nicht näher zerpflückt werden. Der Niedergang begann bereits schleichend mit dem frühen Tod des ersten Hofbesitzers Walter Zündorf im Jahr 1978. Dessen vier Kinder übernahmen danach den Hof, allerdings herrschte unter ihnen stets ein interner Konkurrenzdruck, jeder wollte das Sagen haben, was nicht funktionieren kann. Wir möchten hier keine Schelte betreiben, das steht uns nicht zu, zu bemerken ist, dass die Kinder dann doch soviel Vernunft besaßen, dieses Dilemma zu erkennen. Sie verkauften daraufhin das Hofgut an eine Stiftung, die im Umkreis damals zahlreiche Höfe übernommen hatte. Die setzten einen angestellten Verwalter mit ein paar Helfern dort ein, die recht wenig

Hofgut Ginsterfeld verfällt

.

Elan entwickelten. Danach wurde das Gut mehrfach an diverse Eigner verhökert, man muss es so sagen, die es kaum noch landwirtschaftlich nutzten, sondern nur die schöne, einsame Wohnlage 3 km von Ranzdorf genossen. Der letzte Eigner kam aus Alters- und Gesundheitsgründen 2016 in ein Seniorenheim. Nun ist sogar ein Abriss sämtlicher Gebäude im Gespräch, sofern sich bis Mitte des Jahres kein Käufer findet.