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Frau Keller macht das schon

Man muss auch mal den Mut zu sehr ungewöhnlichen Geschäftsideen haben, sagt Frau Nathalie Keller. Genau  das hat sie. Viele Menschen haben viele Probleme, Probleme unterschiedlichster Natur. Sie wissen jedoch nicht, an wen sie sich mit diesen speziellen Problemen wenden können oder ob es für ihren Fall überhaupt irgendwo Ansprechpartner gibt, die helfen können. Genau hier setzt Frau Nathalie Keller an.  Egal welches

Problem, bei mir sind Sie richtig, sagt die 42jährige. Egal ob es sich dabei um Probleme aus dem häuslichen Bereich, dem großen Feld der Gesundheit, mit Behörden, rechtliche Hürden, sexuelle Problemstellungen, handwerkliche Ausführungen, Autoprobleme, Internet- oder Telefonärger handelt, Frau Keller löst sie oder hilft zumindest dabei, sie zu lösen. Dabei legt sie Wert auf die Feststellung, dass sie die meisten Probleme nicht selbst löst, sondern gewissermaßen als feste Koordinationsstelle dient, die aus ihrem Pool an Wissen und Datenbanken die passenden Partner vermitteln kann, die erfahrungsgemäß die angesprochenen Probleme fachgerecht und fair lösen

Frau Nathalie Keller

können. Für diese Hilfestellung und Vermittlung erhält sie vom Hilfesuchenden sowie vom vermittelten Betrieb einen Obulus, der im Einzelfall vom nötigen Aufwand abhängig ist. Frau Keller hat im Lösen vom Problemen langjährige Erfahrungen, denn sie war bis 2017 Problemmanagerin bei einem großen Unternehmen in Bochum, welches über 2.000 Beschäftigte hat. Diese Aufgabe erfüllte sie dort immerhin über 10 Jahre. Da sie sich aber immer schon danach sehnte, wieder aufs Land zu ziehen, lag Reichenweiler als ihr künftiges Ziel nahe, weil sie hier bereits vor ihrer Bochumer Zeit rund 20 Jahre lebte und schon fast ihre ganze Jugend hier verbrachte. Geboren wurde sie in der Schweiz, im Raum Zürich, wo ihre Eltern seit 2005 wieder leben. Sie findet, dass Reichenweiler genau die richtige Größe hat, um solch ein spezielles Dienstleistungsunternehmen aufzuziehen, es ist dafür nicht zu klein, andererseits auch nicht zu groß, was der von ihr ersehnten Qualität an Lebensraum dann nicht mehr entsprechen würde.

Mitnahmeeffekt

Einen Mitnahmeeffekt der besonderen Art bietet Frau Doris Havlicek (46) ab sofort an. Da sie von Montag bis Freitag jeden Morgen als Auslieferungsfahrerin eines Ersatzteildienstes vom Kernort Reichenweiler über den Ortsteil Marienwald und dann weiter nach Dahlburg zu einem Kunden fährt, der so regelmässig mit Ersatzteilen versorgt wird, kam ihr die Idee, dass es doch sicherlich Berufspendler oder Reisewillige gibt, die ebenfalls nach Dahlburg fahren wollen oder vielleicht auch nur eine Teilstrecke davon, zb. von Reichenweiler nach Marienwald oder von Marienwald nach Dahlburg etc., die dann zu einem geringen Obulus als Kraftstoffkosten - Beihilfe, bei ihr mitfahren können. Da in ihrem Opel - Kastenwagen jeden Morgen noch ein Sitzplatz frei ist, kann dieser somit nun von Mitreisenden zur günstigen Beförderung auf einer Strecke genutzt werden, für die es

Frau Doris Havlicek bietet Mitfahrmöglichkeit bis Dahlburg

zudem seit Jahrzehnten keinerlei öffentliche Verkehrsmöglichkeiten mehr gibt. Ganz, ganz früher war das sogar mal per Bahn möglich, jedenfalls vom Ortsteil Marienwald aus, als dort noch  Züge fuhren, aber das ist schon über ein halbes Jahrhundert her und wer heute von dort nach Dahlburg will, müsste schon ein Taxi ordern oder sich über umständliche Umsteigerituale per Linenbussen in mehrstündiger Odyssee dorthin quälen. Leider kann sie so jeden Morgen nur eine Einzelperson mitnehmen, da es außer dem Fahrersitz in dem Kastenwagen nur noch einen Beifahrersitz gibt,

da hinten alles Laderaum ist. Sie fährt quasi nach Fahrplan und wer Interesse hat, der kann sich einfach an den folgenden Startpunkten zur angegebenen Zeit einfinden. Start ist morgens um 6.35 Uhr in Reichenweiler im Gewerbegebiet Oberes Graumaar vor Hausnr. 40, in Marienwald trifft sie gegen 6.40 Uhr in der Dr. Klapp - Straße an der alten Bushaltestelle in Höhe Haus Nr. 13 ein und der Zielort Dahlburg wird um rund 7.00 Uhr erreicht, wo der Halt genau vor dem alten Bahnhofsgebäude ist. Wer möchte, kann auch die Rückfahrt nutzen, die startet ab dem Bahnhof Dahlburg um 7.30 Uhr, die gleiche Route zurück und erreicht gegen 7.55 Uhr Reichenweiler. Kostenanteil für die Gesamtstrecke 4 Euro, Teilstrecken entsprechend weniger.

Haus Hess jetzt unter Denkmalschutz

Das recht prunkvolle und bekannte Haus Hess an der Ludwigstraße wurde jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Dabei wundert die meisten Bürger nicht die Tatsache, dass es unter Denkmalschutz gestellt wurde, sondern eher, dass es erst jetzt zu dieser Ehre gelangte. Das markante Gebäude, welches 1895 errichtet und schon 1907 um einen Anbau erweitert wurde, war einst das Domizil der Famile Hess, die im Umkreis von etwa 50 km an verschiedenen Orten mehrere Handelshäuser für Baustoffe, Landmaschinen und diverse Dinge, die als Verbrauchsmaterialen bezeichnet wurden, betrieb. Diese Handelsära endete nach dem zweiten Weltkrieg. Das Haus wechselte mehrfach den Eigentümer, wurde auch längere Zeit von einem Orient - Teppichhändler angemietet und von ihm als Objekt genutzt, um darin seine hochpreisigen Edelteppiche in einem angemessenen Ambiente zu präsentieren. Diese “Teppich - Ãra” endete allerdings bereits im Jahr 2005,

Haus Hess in Reichenweiler jetzt unter Denkmalschutz

danach stand es größtenteils leer. Lediglich einzelne Räume wurden zeitweise noch vermietet, zB. an eine Versicherungsagentur, die dort ihr Büro betrieb. Zu dem Zeitpunkt befand sich das geschichtsträchtige Haus bereits im Eigentum einer Wiesbadener Familie, die für neue Nutzungen mehrere Ideen hatte, die sie am Ende jedoch aufgrund der etwas weiten Entfernung zu Wiesbaden nie verwirklichten. Als Glück muss man den Umstand bezeichnen, dass die Familie immerhin eine örtliche Firma damit beauftragten, Gebäude und Grundstück stets in Schuß zu halten. Innen entstand allerdings schon ein erheblicher Renovierungsstau. Aufgrund der genannten Umstände entschloß sich die Familie 2018 das Anwesen an Herrn Vohrer aus Reichenweiler zu verkaufen. In etwa zeitgleich wurde der Denkmalschutzbeauftragte auf dieses Juwel aufmerksam und in Windeseile erlangte das Gebäude die Unterschutzstellung. Herr Vohrer ist, trotz gewisser Auflagen, die das mit sich bringt, darüber nicht entzürnt, da er alles denkmalgetreu

renovieren möchte. In den oberen Stockwerken sollen schmucke Wohnungen für seine beiden Töchter entstehen, während im Erdgeschoß eine Arztpraxis einziehen soll. Für solche Zwecke ist die Raumaufteilung geradezu ideal. Die etwas aufwändige Beheizung des 600 m² - Baus wird mit einem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk erfolgen, welches im Kellergewölbe Einzug hält. Das übernimmt zugleich auch noch das Gros der Stromversorgung. Zunächst steht die Renovierung des Treppenhausturmes (siehe Bildmitte) an, wobei die sehr aufwendig gestaltete Jugendstil - Holztreppe besonderes Augenmerk verlangt. Die Innenrenovierung dürfte, sofern es keine allzu großen Rückschläge gibt, bis Mitte des Jahres fertig sein. Danach erfolgt noch ein neuer Außenanstrich im gleichen Farbschema, das Dach wurde bereits vor 3 Jahren vom Vorbesitzer völlig saniert. Spätestens ab September werden die neuen Bewohnerinnen und die Arztpraxis Einzug halten und ein schmuckes Objekt der Reichenweiler Zeitgeschichte bleibt so langfristig schön erhalten.

Skandälchen um neues Parkhaus

Um das erst kürzlich fertiggestellte neue Parkhaus am Rande des Gewerbegebiets Oberes Graumaar rankt sich schon jetzt ein handfester Skandal. Weniger pessimistische Gemüter spielen die Sache allerdings zu einem bestenfalls als kleines Skandälchen zu bezeichnenden Mißgeschick herunter. Man beachte, erst nachdem alles betriebsbereit fertig gestellt war, bemerkten die Bauprüfer der Endabnahme, dass die Geschosshöhe auf allen oberen Etagen viel zu niedrig ausgeführt wurde. Die Erdgeschoßebene weist als einzige die korrekte Deckenhöhe von 3 m auf, wovon man dann in der Befahrungshöhe noch über 30 cm abziehen muss, weil Rohrleitungen und dergleichen teils an der Decke hängend montiert sind, somit kommt man dort auf eine Nutzhöhe von knapp 2,70 m, was völlig ok ist. Aber nun kommt der Hammer, alle 3 Etagen, die nach oben noch folgen, waren zwar auch für eine Mindestbefahrungshöhe von 2,60 m geplant, aber nun nach der Fertigstellung bemerkt man erst, dass irgendwas falsch gelaufen ist, denn die echt nutzbare Deckenhöhe, also die befahrbare Höhe, beträgt nur 2 m. Was ist da falsch gelaufen? Wurde in den einzelnen Bauphasen nie wirklich kontrolliert oder hat man absichtlich einfach mit den falschen Werten weitergebaut, nur um nachträgliche Verzögerungen und Kostensteigerungen zu vermeiden? Erklärungsversuche gibt es viele, die einen behaupten, man habe beim Aufbau der oberen Etagen alle Verlängerungs - Zwischenstützen vergessen, die am Ende jedes Stockwerk um rund 0,50 m höher gemacht hätten, andere sagen, dass es in den Bauplänen nie derartige Verlängerungsstützen gegeben habe, also ein Architektenfehler, dessen Auswirkungen man nun sieht. Die ausführende Baufirma beruft sich darauf, absolut 100 % nach den ihr vorliegenden Plänen gebaut zu haben, was sich auch beweisen ließe, da die Pläne schließlich noch vorliegen. Architekt Willhelm Korndörfer und Bauleiter Arno Juluffs wiegeln ab, das sei ja alles nicht so tragisch, denn normale PKW kämen ja trotzdem problemlos in alle Etagen rein. Wer unterdessen mit einem der beliebten Kleinbusse, wie VW - Bulli oä. in das Parkhaus will, der muss sich auf das Erdgeschoss beschränken und darf keinesfalls die Auffahrrampen in die

höheren Etagen nutzen, sonst wird sein Fahrzeug oben etwas zwangsgekürzt. Selbst manche SUV bekommen schon Probleme und groß gewachsene Personen sollten auf Sprünge unbedingt verzichten, wenn sie schlimme Kopfverletzungen vermeiden wollen. Nachbessern geht nicht, nun muss man aus dem Erreichten das Beste machen und alles entsprechend ausschildern, um ein größeres Malheur zu vermeiden.

Neues Parkhaus - Deckenhöhe zu niedrig

Nachruf

Erst kürzlich ereilte die Gemeindeverwaltung die traurige Nachricht, dass Herr Dr. Ferdinand Leblandt bereits am 8. März verstorben ist. Herr Dr. Leblandt ist in Reichenweiler heute noch vielen sehr bekannt, hatte er doch von 1959 bis 2002 in Reichenweiler seine Rechtsanwaltskanzlei sowie ein daran angeschlossenes Notariat. Desweiteren saß er über viele Jahre für die CDU mit im Gemeinderat, wo er wichtige Entscheidungen für die Gemeinde mit auf den Weg brachte. Ab 1997 leitete er darüberhinaus den Finanzprüfungsausschuß und war in vielen Gremien als sachkundiger Berater aktiv. Nach seinem offiziellen Ruhestand war er noch von 2004 bis 2009 als Schiedsmann aktiv, wo er viele Streitfälle, insgesamt waren es etwa 1.200, außergerichtlich klären konnte. Er war für seine umgängliche und stets heitere Art bekannt und beliebt. Er wurde 1929 in Hessen, in der Nähe von Fulda geboren und lebte bereits seit 1953 in Reichenweiler. Hier heiratete er 1955 die aus Reichenweiler stammende Elisabeth Benhagen, aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor, 2 Mädels und ein Junge, die allesamt in seine wahrhaftig großen Fußstapfen getreten sind und heute in verschiedenen Orten als Rechtsanwälte tätig sind. Herr Dr. Leblandt lebte lange Zeit mit seiner Familie im Kernort in seinem Anwesen an der Straße Am Karrenberg, seine Kanzlei befand sich unterdessen in der Ludwigstraße 17. Um es im Alter etwas ruhiger angehen zu lassen, zogen die Leblandts im Jahr 2006 in den Schwarzwald, in die Nähe von

Dr. Ferdinand Leblandt

Wildberg. Hier verstarb Herr Dr. Ferdinand Leblandt nun am 8. März im Alter von fast 90 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Gemeinsam mit seiner Familie trauert die Gemeinde Reichenweiler um diesen großartigen Menschen und Wegbereiter, dessen Verdienste mehrere Seiten füllen würden. Er hinterlässt eine gewaltige Lücke, die einem unauffüllbar erscheint. Trotzdem, und wer ihn kannte, der weiss das, wäre es nicht in seinem Sinne, in endlose Trauer und Mutlosigkeit zu verfallen, sondern mit tapferem Blick sich der Zukunft zu widmen. Die Gemeinde plant, im Neubaugebiet Im Zwiebelacker einen Weg nach ihm zu benennen.

Debatte um Lungsheimer Neubaugebiet

Inzwischen weiss es jeder, der im Bereich von Reichenweiler und seinen Ortsteilen wohnt, es wird ständig händeringend nach Neubaugebieten gesucht. Es gibt soviele Anfragen von bauwilligen Interessenten, dass aktuell keine 40 % der Nachfragen nach neuem Bauland bedient werden können. Das gilt ebenso für den Ortsteil Lungsheim. Nun geistert genau deswegen seit 2 Jahren die Idee durch die Gemeindeverwaltung, dass man in Lungsheim den sogenannten Bereich Hamm zum Baugebiet erklären und herrichten soll. Der etwas eigenartig wirkende, innerörtliche Name, der in verschiedenen, ähnlichen Varianten seit über 100 Jahren in der Dorfbevölkerung oft “Der Hamm” oder bei manchen auch als “Auf dem Hamm” bezeichnet wird, ist im Prinzip ein seichter Bergrücken mit Wiesen und etwas Baum- und Strauchbewuchs sowie 2 Wanderwegen, die durch “den Hamm” südötstlich auswärts führen. Bereits in den späten 1970er Jahren rückte links ein benachbartes Neubaugebiet (Schellenstraße) nah ran, aber dort endete es bislang abrupt. In seiner Raumnot wurde das nun der Gemeindeverwaltung bewußt und hier kam man auf die Idee, den größten Teil des Hamm - Bergrückens zum Neubaugebiet, rein für Wohnbebauung, zu erklären. Planungen hierfür laufen seit Wochen

auf Hochtouren und spätestens im Herbst soll die Vermarktung der Baugrundstücke beginnen. Viele Bürger laufen nun Sturm dagegen, die “den Hamm” als Erholungsgebiet in seiner jetzigen Form erhalten wollen. Man darf gespannt sein, wie sich die Sache weiter entwickelt, noch ist alles offen.

Der Hamm - bald Neubaugebiet ?

Es ist nie zu spät

Eine durchaus recht ungewöhnliche Neugründung haben wir im Kernort zu verzeichnen. Frau Elvira Langen hat ein neues Hotel gegründet. Ungewöhnlich ist dies in vielerlei Hinsicht. Bei Frauen spricht man zwar eigentlich nicht gerne vom Alter, aber sie besteht darauf, um anderen zu zeigen, dass man mit 66 Jahren keineswegs zum alten Eisen gehört. Lange suchte sie nach einem Namen für ihr neues Hotel, es erwies sich erneut die alte Grundregel, einfach klappt oft am besten, als goldrichtig und so nannte sie es “Kleines Hotel”, was in jeder Hinsicht passt, da es nur 4 Zimmer aufweist, die zudem ihrerseits auch noch relativ klein sind. Sie legt hohen Wert auf die Feststellung, dass es sich, trotz der geringen Größe, um ein echtes Hotel und keine Pension handelt. Weitere Ungewöhnlichkeit ist die Tatsache, dass sie in einer Zeit ein neues Hotel gründet,

Frau Elvira Langen gründete neues Hotel in Reichenweiler

wo andere Hotelbetriebe reihenweise zu machen, und das noch in einer innerörtlichen Lage an einer Hauptverkehrsstraße, ohne jegliches touristisches Highlight in Sichtweite. Schon als Zehnjährige habe sie davon geträumt, ihr eigenes Hotel zu leiten und jetzt, im zarten Alter von 66 Jahren, erfüllt sie sich diesen Traum. Ihr Lebensgrundsatz war immer: Es ist nie zu spät. Genau danach handelt sie nun und der Erfolg gibt ihr recht. Das Hotel ist fast immer ausgebucht, wer ein Zimmer buchen möchte, muss es ein halbes Jahr zuvor reservieren.

Haus Linkmann wird abgerissen

Nach einem Wechselbad der Vorschläge steht nun fest, das Haus Linkmann an der Limburger Straße wird nun doch abgerissen. Das Gebäude in massiver Ziegelbauweise wurde 1924 von der Familie Linkmann selbst errichtet. Herr Paul Linkmann war Maurerpolier, also vom Fach. Nach dem die letzten Linkmanns verstorben waren, ging es in den Erbfolgen zuletzt an die Familie Apitz über, die es bis 2001 bewohnte. Es wurde 2002 in damals schon renovierungsbedürftigem Zustand an einen Herrn Franzen aus Düsseldorf verkauft, der es nie wirklich nutzte, der Verfall nahm seinen Lauf. Mal nutzten Landstreicher es als Unterkunft, mal Jugendliche zum abhängen oder Liebespaare als geheimes Liebesnest. Als nach einem Unwetter schon Teile herab fielen, wurde auf Anordnung der Gemeinde ein Absperrzaun um das Anwesen errichtet. Ein neuer Besitzer übernahm

das Haus und wollte es zur Arztpraxis umbauen. Daraus wurde nie was. Danach folgten weitere 3 Eigentümerwechsel innerhalb von nur 5 Jahren. Einer davon wollte es bereits 2009 abreissen lassen und dann das Grundstück für einen Neubau nutzen. Daraus wurde auch nichts, der Nächste plante, darin moderne Eigentumswohnungen einzurichten und diese dann zu verkaufen. Auch das scheiterte, weil die Bausubstanz schon zu schlecht war, um das Vorhaben wirtschaftlich umsetzen zu können. Es hiess, das Haus wird unter Denkmalschutz gestellt, jedoch eine Überprüfung des Denkmalsachverständigen ergab, dass es nicht erhaltenswert ist. Der aktuelle Eigentümer hat jetzt die Abrißgenehmigung erhalten und dieser soll bis Ende Mai erledigt sein. Danach entsteht auf dem Grundstück ein großes Einfamilienhaus mit modernster Energiespartechnik (Nullenergiehaus).

Haus Linkmann ist bald Geschichte, es wird abgerissen

Neue Kulturbeauftragte

Die Gemeindeverwaltung Reichenweiler hat ab sofort eine neue Kulturbeauftragte. Diesen nicht ganz unkomplizierten Posten erhielt Frau Lilith - Alexandra Eltz (47). Frau Eltz ist sicherlich ganz besonders vielen musikbegeisterten Bürgern aus Reichenweiler und insbesondere aus Marienwald gut bekannt, da sie von 1997

Frau Lilith - Alexandra Eltz, neue Kulturbeauftragte

bis 2003 in der Musikschule Marienwald Kurse zu den Musikrichtungen Jazz und Klassik sowie Übungslehrgänge in Sachen Klavier anbot. Sie ist überdies auch noch als Pianistin und teils als Sängerin in Sachen Jazz unterwegs, allerdings heute nicht mehr ganz so oft, wie noch vor 10 Jahren. Das heisst jedoch nicht, dass sie sich als Kulturbeauftragte nur einseitig um die Kunstform Musik verdient machen wird, obwohl ihr diese naturgemäß besonders am Herzen liegt, in Sachen bildender, literarischer und darstellender Künste verfügt sie ebenso über

einen enormen Wissensschatz und wird diesen in ihrer Arbeit auch zu nutzen wissen. So fällt ihr erstes Projekt auch mehr in diesen Bereich, sie plant nämlich eine große mehrmonatige Ausstellung über die Art, wie Film und Fernsehen in den 1950er und 1960er Jahren gemacht wurden. Es tun sich im Vergleich zu heutigen Storys erhebliche Unterschiede auf, die nicht selten aufzeigen, mit welcher künstlerischen Vielfalt an Können und Akribie früher vorgegangen wurde, was heute mehr und mehr verloren gegangen ist. Viele Werke von heute sind dagen kalte Massen - Industrieprodukte, die nach einheitlichen Schemen zu möglichst niedrigen Kosten abgedreht werden (Einheitsbrei). Versprochen ist auch, dass die Musik natürlich nicht zu kurz kommen wird, noch für dieses Jahr plant sie, etliche hochinteressante Events nach Reichenweiler zu holen.

Mai - Radrennen abgesagt

Das obligatorische Mai - Radrennen “RURA”, was für “Rund um Ranzdorf” steht, und welches in diesem Jahr eigentlich am Sonntag, den 05.05.2019 stattfinden sollte, wurde vom Veranstalter ersatzlos abgesagt. Grund hierfür ist vor allem ein organisatorischer Engpaß, denn zur Durchführung werden über 70 Hilfskräfte benötigt, die als Streckenposten, Versorger, Absperrhelfer, Betreuer usw. ehrenamtlich helfen. Die Zahl der Helfer sank in den letzten beiden Jahren dramatisch und nun ist ein Punkt erreicht, der eine sichere Durchführung der

Veranstaltung unmöglich macht. Hinzu kommen ständig mehr Querelen mit zahlreichen Anwohnern des Veranstaltungsweges, soweit dieser durch Ortslagen führt. Viele Anlieger sind heute einfach nicht mehr dazu bereit, die eigene Erreichbarkeit oder ihre Fahrmöglichkeiten per Auto für den Zeitraum des Rennens an diesem einen Tag mal einzuschränken. Einige hatten gar mit einer systematischen Blockade des Fahrwegs durch den Aufbau von 500 Barrikaden sowie mit dem Auswerfen von Spicknägeln gedroht. Auf dem Foto sieht man noch die Tour des Jahres 2018 in der Ortsmitte von Ranzdorf, dieses

RURA - Radrennen Rund um Ranzdorf im Jahr 2018

Bild wird es also 2019 nicht geben. Seit 2002 gab es dieses Radrennen und nun wird überlegt, ob man vielleicht ab 2020 eine völlig neue Route zusammenstellt, die am Ortsrand von Ranzdorf startet und ebenso dort endet, und die überhaupt keine innerörtlichen Streckenteile aufweist. Somit würde kein Anwohner durch das Rennen behindert. Das könnte die Rettung sein, weil man dann auch noch viel weniger Helfer benötigen würde, da gerade das Sichern der Veranstaltung innerhalb der Ortslage immer sehr personalintensiv war. Würde das so nicht gelingen wäre die Veranstaltung ansonsten ein für allemal Geschichte.

Discothek Redpoint hat für immer geschlossen

Eine der letzten Discotheken im 50 km - Umkreis, “Das Redpoint” in der Liebigstraße schloss am Samstag, den 16. März mit einer großen Abschiedsveranstaltung ein für allemal die Pforten. Die große Zeit der Discotheken ist längst vorbei, eine Umstruktuierung in einen Club wurde wegen der zu geringen erwartbaren Erträge  verworfen. Der langjährige Eigentümer Erik van der Straten (48), der das Redpoint 2008 vom einstigen Gründer Albert Halwachs abkaufte, bedauert die Entwicklung. Aber die Gewinne gingen in den letzten 6 Jahren immer mehr zurück, weil die Anzahl der Gäste dramatisch einbrach. Die gute alte Disco hat ausgedient und ist bald nur noch ein Fall fürs Geschichtsbuch. Albert Halwachs hatte die Discothek bereits 1969 zuerst unter dem Namen “Charly” gegründet, nach einer großen Erweiterung im Jahr 1976 wurde “Das Charly” in Redpoint umbenannt. Derartige Einrichtungen haben in größeren Städten vielleicht auch heute noch eine Zukunft, wenn es nicht zu viele davon gibt, aber hier trägt sich das nicht mehr. Man kann es ehrlich sagen, die direkte Nachbarschaft tauert kein bischen ums Redpoint, im Gegenteil, da es in den letzten 10 Jahren sehr häufig Ärger gab, weil viele Gäste nachts ihre Umwelt immer häufiger mit Unruhe, Gegröhle, blödem Gehabe, Streit und Verunreinigungen belasteten. Erik van der Straten sieht es inzwischen sehr gelassen und sagt, dass damit

Herr Erik van der Straten, ehemaliger Diskobetreiber

auch ein großer Ballast von ihm abfalle, weil man sich jede Woche fragte, ob nach Abzug aller Unkosten überhaupt noch ein schwaches Plus in der Kasse zurück bleibt oder ob man am Ende sogar noch draufzahlt. Unterdessen freut er sich auf die Zukunft, denn er hat die Discoräume bereits langfristig an einen Ergotherapeuten vermietet, der darin nach einem Umbau seine Praxis im Oktober eröffnen wird. So erzielt wenigstens die Immobilie wieder Gewinne und Herr van der Straten hat eine Sorge weniger.

Seltsame Selbstbeweihräucherung

Eigentlich führt jemand Selbstbeweihräucherungen, wie man übertriebenes Eigenlob zuweilen auch nennt, nur in dem Fall durch, wenn er Positives über sich berichten kann. Herr Reinhold Hierbel aus Ranzdorf sieht das offenbar gründlich anders. Er beweihräuchert sich selbst damit, dass er mit all seinen Pleiten prahlt, die er in seinem Leben schon mehr oder weniger absichtlich hingelegt hat. Daher bezeichnet er sich selbst sogar

ganz offen als Berufspleitier. Er findet, es sei eine wahre Kunstform für sich, die nur keiner so recht zu würdigen weiss, wenn man eine gekonnte Pleite mit einem Betrieb oder auch privat hinlegt, aus der man am Ende irgendwie trotzdem als Gewinner hervorgeht, auch wenn es nach außen anders wirkt. Seinen Andeutungen darf man entnehmen, dass er an allen Pleiten stets gut verdient hat, auch wenn seine Gläubiger jedesmal leer ausgingen, weil die offiziell

Berufspleitier Reinhold Hierbel

nachprüfbaren Daten dafür sprachen, dass er nach jeder Pleite völlig mittellos wäre. Klar ist das eine Sonderform von Kriminalität, was ihn aber offenbar nicht davon abhält, nun aus dieser, sagen wir mal, etwas speziellen Lebenseinstellung als solcher auch noch Kapital zu schlagen. Er möchte demnächst Kurse für künftige Nachwuchs - Berufspleitiers abhalten, um noch mehr Leuten die Kniffe zu verraten, die man für ein erfolgreiches Leben als Pleitier benötigt, um am Ende trotzdem aus dem Vollen leben zu können und sich bestenfalls über die betrogenen Gläubiger schief zu lachen. Er findet, dass besonders die Banken heute geradezu darum betteln würden, betrogen zu werden, weil sie den Leuten mit Angeboten für leicht zu erlangende Kredite regelrecht nachlaufen. Er betont, dass er in seinem Leben zwar schon mindestens 250 Kreditverträge abgeschlossen habe, davon jedoch bis heute keinen einzigen jemals auch nur ansatzweise zurückgezahlt hätte. Beweise dafür legt er natürlich nicht vor, denn damit ließe sich ggf. eine böse Absicht nachweisen, was er in jedem Fall vermeiden will. Ohne ihm selbst zu nahe treten zu wollen, haben seine Äusserungen etwas extrem grosskotziges gepaart mit einer völligen Gleichgültigkeit seinen Finanzopfern gegenüber. Mag man bei Banken noch halbwegs damit leben können, weil manche wirklich oft auf eine penetrante Weise für Kredite werben, so hört der Spaß dann doch spätestens beim betrogenen Handwerksbetrieb auf, der bei ihm schließlich hohe Leistungen erbracht hat, diese aber nie bezahlt bekam oder bestenfalls sich am Ende mit einer zu Anfang geleisteten kleinen Anzahlung zufrieden geben muss. Herr Hierbel wollte die og. Kurse doch tatsächlich in der Volkshochschule in Reichenweiler als reguläre Lehrgänge anbieten. Hier hat die Gemeindeverwaltung in weiser Voraussicht zum Glück nicht mitgespielt. Das fehlte noch, dass man in der Volkshochschule hochoffiziell Kurse anbietet, die einem beibringen, wie man Gläubiger und Banken “bescheissen” kann, um es mal im Volkston zu sagen. Herr Hierbel sieht die Ablehnung gelassen und möchte nun seine Kurse im Saal eines Gasthauses anbieten. Er findet, dass das Wissen, was er dort vermitteln wird, in jedem Fall eine Kursgebühr von 500 Euro pro Teilnehmer wert ist. Dafür soll es dann schmale 3 Stunden Kurs an 3 aufeinanderfolgenden Abenden geben. Ein schnell verdientes Geld und man darf befürchten, dass er seine Kursteilnehmer damit genauso besch.... wird, wie seine Gläubiger.

50 Jahre - Großes Geburtstags - Fest im Kindergarten Marienwald

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Manch etwas älterer Bürger erinnert sich noch an die lebhaften Diskussionen um einen eigenen Kindergarten für den zweitgrößten Ortsteil von Reichenweiler, den in Marienwald, gelegen an der Rubensstraße. Damals war Marienwald gerade eben als Ortsteil zu einem Bestandteil der Gesamtgemeinde Reichenweiler geworden. Das Schicksal der Eingemeindung fügte sich in dem Fall sofort zum Guten, denn als unabhängige Einzelgemeinde hätte die Sache mit dem Kindergarten sicherlich noch mindestens 5 Jahre länger gedauert, da aber die Gemeinde Reichenweiler ohnehin einen zweiten Kindergarten benötigte, beschloss man, diesen nicht im Kernort, sondern gleich in Marienwald zu errichten. So kam es, dass noch im Jahr des “Beitritts” von Marienwald zur Gemeinde Reichenweiler gleich in Rekordzeit mit dem Bau eines funkelnagelneuen Kindergartens begonnen werden konnte. Im Dezember 1968 war es dann soweit, der Kindergarten konnte eröffnet werden. Anfangs, im ersten Jahr, tummelten sich dort 27 Kinder, heute sind es rund 100 mehr. Mit einem großen Geburtstags - Fest wurde dieser Tag am Freitag, den 15. Februar 2019 gefeiert. Neben den “aktuellen” Kindern fanden sehr viele ehemalige Kindergarten- gängerinnen und -gänger, die heute längst im Erwachsenenalter angekommen sind, den Weg dorthin. Selbst

50 Jahre Kindergarten Marienwald

die heutige Leiterin der Einrichtung, Frau Simone Illing, war 1968 im Jahr der Eröffnung, eines der Kinder, das den Kindergarten als erstes testen und in Beschlag nehmen durfte. Sie blieb gewissermaßen ihrem angestammten Umfeld treu. Bei der großen Geburtstagsfete gab es natürlich Süßigkeiten, Kuchen und Kakao satt und auch die eine oder andere Spezialüberraschung kam noch obendrauf. So kam es zur feierlichen Übergabe des Schlüssels für einen schönen Holzpavillion (siehe Foto), den Teile der Gruppen für Aktionen sowie für Auflockerungsspiele nutzen. Vertreter der Gemeindeverwaltung

ließen es sich nicht nehmen, bei der großen Feier mitzumachen. Das eigens angeheuerte Duo Stephanie & Hansi belustigten die Kinder mit zahlreichen Kinderliedern, die sie selbst komponiert hatten. Auf die nächsten 50 Jahre, kann man dem Erfolgsmodell Kindergarten Marienwald da nur wünschen !

Karnevalszug in Marienwald fällt aus !

Wenn auch spät, so haben sich die Organisatoren des Karnevalsvereins Marienwald bei ihrer Versammlung am letzten Mittwoch dafür entschieden, den Karnevalsumzug im Ortsteil Marienwald, der stets am Samstag des Karnevalswochenendes stattfand, abzusagen. So wie es aussieht, wird dadurch der Karnevalsumzug im vorigen Jahr 2018 auch auf längere Zeit der letzte gewesen sein. Der Rückhalt in der Bevölkerung für diese Veranstaltung ist in den letzten Jahren immer mehr geschwunden. Viele Bürgerklagen über die unschönen Hinterlassenschaften wie Unrat, Wildpinkeln usw., wovon dann oft die Anliegergrundstücke entlang des Zugweges betroffen waren, sorgen eher für Verdruß, als wie für Begeisterung. Zudem ist die einst große Zahl der aktiven Helfer dramatisch gesunken. Damit findet nun auch der letzte verbliebene Ortsteil - Umzug sein

Ende, nachdem bereits 2013 die Umzüge in Heiterbach und schon 2008 in Lungsheim (für immer) eingestellt wurden. So gibt es für die eingefleischten Narren nur noch im Kernort Reichenweiler den Rosenmontagsumzug, der wie jedes Jahr, um punkt 1.11 Uhr nachmittags, also 13.11 Uhr starten wird. Aber auch hier kriselt es schon länger, da die Zahl der Aktiven in Reichenweiler in den letzten 5 Jahren dramatisch um 60 %  zurück gegangen ist. So fällt der Zug im Kernort dieses mal wesentlich kürzer aus und dürfte, die meisten Anlieger wirds freuen, schon nach einer knappen halben Stunde durch sein. Immerhin ist der Rosenmontagsumzug in Reichenweiler nicht in Gefahr, muss aber deutliche Abstriche hinnehmen.

Karnevalsumzug in Marienwald im Jahr 2018

Bürger von Parkplatzsituation frustriert

Seit geraumer Zeit kochen im Ortsteil Lungsheim die Gemüter hoch über die miese Parkplatz - Situation am Dorfplatz, der sich auf der Rückseite der ehemaligen Natmann - Werke befindet. Der Platz, der bereits vor fast 20 Jahren zum Dorfplatz und zeitgleich zum Parkplatz deklariert wurde, sollte natürlich so hergerichtet werden, dass dort ein zeitgemäßes Parken möglich ist. Jedoch es geschah nur wenig. Es wurde, wohlgemerkt  im Jahr 2002, damit begonnen, den Platz zu befestigen und mit einer Asphaltbetonschicht gut befahrbar herzurichten. Das geschah jedoch nur auf einem kleinen Teil des Platzes, als knapp ein Viertel der Fläche asphaltiert war, wurden die Baumaschinen über Nacht abgezogen und seit dem passierte nichts mehr. Der gesamte Rest, also rund 75 % der Platzfläche, verblieben als eklige Matschwüste, die vor allem bei Regen weder befahrbar noch begehbar ist. Autos drohen an einigen Stellen dieses Bereichs bei Regen einzusinken und sich festzufahren, sofern man nicht gerade einen allradgetriebenen Geländewagen oder etwas ähnliches besitzt. Viele Bürger hatten den Eindruck, dass dieses Problem in den Köpfen der Gemeindeoberen gar nicht mehr existiert und völlig in Vergessenheit geraten ist. Mehrfache Eingaben, ua. seitens des Ortsbürgermeisters Bernhard Plathe, blieben einfach unbeantwortet. Das ist kein Stil, den wir in Reichenweiler kennen und vertreten. So wurde der Bürgerprotest über diese matschigen Dauerzustände zunehmend lauter. Nachdem Herr Plathe deswegen nochmal enorm Dampf abgelassen hatte, kommt nun endlich Bewegung in die Sache. Gesamtgemeindebürgermeister Dr. Burger entschuldigt sich ausdrücklich bei den Bürgern für die langanhaltende ”Unsituation”, wie er es nennt. Er betonte, dass sich bezüglich dieses Platzes in der Vergangenheit viele Negativfaktoren zu einem eher beschämendem Gesamtbild verknüpften. Damals wurde nicht die Gesamtfläche ordentlich hergerichtet, weil eine teilweise Bebauung mit einem Supermarkt geplant war. Erst nach einigen Jahren zog der Supermarktbetreiber seine Pläne zurück, das war dann 2010, und so hätte ab dann die Restfläche eigentlich auch ordentlich hergerichtet werden können. Das geschah jedoch nicht, weil zuerst noch Abwasserkanäle im Untergrund im großen Umfang erneuert werden müssen. Nun folgt Linderung, denn in 2 Wochen wird die “Matschfläche” definitiv von einer Baufirma geöffnet, es werden die

Dorfplatz in Lungsheim als Teil - Matschwüste

neuen Abwasserleitungen verlegt und danach wird in einem Arbeitszug der gesamte Platz nochmal mit einer nagelneuen Asphaltbetonschicht überdeckt, die dann mit entsprechenden Parkbuchten ausgestattet wird. Man kann davon ausgehen, dass der neue Parkplatz spätestens ab Juli zur Verfügung steht und die Zeiten der fiesen Matschwüste dann endgültig ein Ende haben. Übrigens: Entgegen anderer Behauptungen wird das Parken weiter kostenlos bleiben.

Zufahrtsstraße zum Wohngebiet Im Zwiebelacker erneuert

Längst war die Sanierung der Hauptzufahrtsstraße zum Wohngebiet Im Zwiebelacker überfällig. Die bereits 1990 gebaute Straße hatte in der Vergangenheit vor allem unter dem ständigen Verkehr mit schweren Baulastwagen gelitten. Die Fahrbahndecke und der Unterbau waren regelrecht zermalmt worden, so dass man nur noch von einer desolaten Holperpiste sprechen konnte. Durch die vorwiegend milde Wetterlage im Winter

konnten die Bauarbeiten bis auf 3 Wochen Auszeit fortgeführt werden, was nun zu einem schnellen Abschluß der Sanierung sorgte und das, obwohl zusätzlich wesentlich schlimmere Schäden im Unterbau festgestellt wurden, als anfangs vermutet. Auf einer Länge von 1,5 km wurden Unterbau und Asphaltdecke mehrlagig völlig neu aufgebaut, lediglich in den Böschungsbereichen konnte relativ viel der alten Trasse übernommen werden. Umfangreichere Arbeiten, dass heisst auch höhere Kosten, um nicht zu sagen, wesentlich höhere Kosten. Da musste die Gemeinde nun durch, ein Haltmachen auf halber Strecke wäre auch keine Option gewesen. Waren anfangs für die Maßnahme rund 620.000 Euro eingeplant, wurden daraus am Ende 1,85 Millionen Euro. Während die politische Opposition die Gemeinde dafür stark kritisierte, wäre es völlig undenkbar gewesen, diese Sanierung nicht durchzuführen. Nun ist die Straße wieder neuwertig und damit dürfte es für nächsten 20 Jahre keine Probleme mehr geben.

die Hauptzufahrtsstraße Im Zwiebelacker ist wieder wie neu

Umbau statt Abriß

Am östlichen Rand des Gewerbegebiets Oberes Graumaar stand seit längerem eine große Laborhalle der bekannten CFG - Laborbetriebe ungenutzt leer. Die Firma wollte diese Halle auch künftig nicht mehr nutzen, da die Aufteilung hier vorwiegend rund 30 gleich große Laborräume bot, die mit extrem stabilen Betonwänden einzeln umfasst waren. Heutige Aufgaben verlangen aber unterschiedliche Laborgrößen, die an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden, genau das wäre in dem Beton - Bau aus den frühen 1970er Jahren gar nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich gewesen. Hinzu kam, dass die CFG in anderen Gebäuden noch ausreichend freie Flächen hat, die besser nutzbar sind. Deshalb stand dieses Laborgebäude seit 6 Jahren leer. Zunächst gab es Pläne, den Komplex einfach abzureißen und später, bei Bedarf, einen zeitgemäßen Neubau

zu errichten. Da auf absehbare Zeit jedoch kein Bedarf dafür zu erkennen war, kam hier der Zufall zur Hilfe, dass ein Bauunternehmer aus dem Raum Trier, der auf Umbauten von ehemaligen Industriebauten in Wohnbauten spezialisiert ist, von der Sache hörte und hier vorstellig wurde. Kurzerhand kaufte er das alte Laborgebäude einschließlich einem Grundstücksanteil der CFG ab. Nach Abklärung aller baurechtlichen Fragen wurde kürzlich mit dem Umbau zu Wohnzwecken begonnen. Durch ihre Größe eignen sich die ehemaligen Labore sehr gut dazu, sie mittels zusätzlicher Zwischenwände jeweils in eigenständige Wohnungen zu verwandeln. Jedes ehemalige Labor weist rund 100 m² Nutzfläche auf. Wegen seiner Bauweise

und extrem schlechter Isolierung der jeweiligen Außenfassaden, wurden beidseitig die Außenwände am ganzen Gebäude komplett entfernt. So kann jetzt in jeder ehemaligen Laboreinheit erst einmal freizügig gearbeitet werden und danach werden neue Außenwände aus vorgefertigten Elementen montiert, die vor allem dann auch den heutigen Umweltstandards bezüglich der Wärme- und Schalldämmung entsprechen. In diesen neuen Außenwandelementen werden, neben dreifach verglasten Isolierfenstern, auch sämtliche Versorgungsleitungen, Heiz- und Lüftungssysteme usw. vorgefertigt enthalten sein. Das spart beim späteren Ausbau erhebliche Mengen an Zeit. Am Ende entstehen so in dem Komplex rund 22 Wohnungen mit je 100 m² Wohnfläche und 4 Wohnungen mit je 200 m² Wohnfläche. Diese werden nach der Fertigstellung als neue Eigentumswohnungen an neue Besitzer verkauft. Über die genauen Endpreise schweigt sich das Trierer Unternehmen noch aus, Fakt ist aber, dass schon jetzt für fast jede Wohnung Interessenten da sind. Die abschließende Fertigstellung ist für Juni geplant. Die Wandlung in ein Wohngebäude ist aus Sicht der Gemeinde auch kein Problem, da dieser Teil des Gewerbegebietes ein Mischgebiet ist, in dem sowohl Wohnen, als wie eben auch Gewerbe- und Industrietätigkeit erlaubt sind.

Vorsichtige Rettung

Für die Traditionsfirma Merox, die in Reichenweiler seit 1986 Spezialbehälter aus Glas und glasähnlichen Materialien herstellt, scheint sich nun doch eine Rettung abzuzeichnen. Mit verhaltenem Optimismus kann man verkünden, dass der Betrieb weitergeht, nachdem bereits im vergangenen Jahr laut von der Schließung des Betriebes zum Anfang des Jahres 2019 gesprochen worden war. Der Betrieb wurde kürzlich in seiner Gänze an Herrn Hans - Thomas Scherer verkauft, der ihn auch so weiterführen will, wie man es bislang kannte, allerdings mit einem gestrafften Personalkonzept. Leider, so Herr Scherer, hat man hier nicht die Wahl, ob man den Betrieb mit gleicher Personaldecke weiterführt oder anders, sondern nur, ob man ihn mit gestraffter Personaldecke oder gar nicht weiterführt. Im Klartext heisst das nichts anderes, dass von insgesamt 62 Beschäftigten leider 28 Leute gehen müssen. Mit dem verbliebenen Personalstab plus dem Einbau neuer, leistungsfähigerer und stärker automatisierter Anlagen, kann der Betrieb innerhalb von weniger als einem Jahr wieder in die schwarze Gewinnzone geführt werden, davon ist Herr Scherer überzeugt. Er sagt, dass Merox unter dem häufig anzutreffenden Problem litt, dass die bisherigen Inhaber, die einst auch den Betrieb gründeten, zwar fachlich voll in der Materie stecken und absolute Koryphäen auf ihrem Gebiet sind, dass sie aber geschäftlich nicht das richtige Gespür für die Entwicklungen unserer Zeit haben. Demensprechend wurden nötige Anpassungen auf geschäftlicher Seite in den letzten 10 Jahren schlicht und ergreifend verschlafen, weil nicht erkannt. Eine völlige Entwarnung kann Herr Scherer zum jetzigen Zeitpunkt allerdings auch noch nicht aussprechen. Es hängt auch davon ab, wie die Kunden der Firma auf das neue Konzept reagieren werden.

Herr Scherer hat mit der Sanierung ähnlicher Betriebe schon einschlägige Erfahrungen gesammelt, die vorwiegend positiv verliefen. Neu ist im Fall Merox, dass er selbst zugleich der Allein - Eigentümer der Firma ist und nicht nur als angestellter oder beauftragter Sanierer auftritt, wie es bislang üblich war. Sobald der Betrieb wieder mehr gefestigt ist, möchte Herr Scherer zudem die Produktpalette um Mikrowellengeschirr aus Glas erweitern, weil es da relativ wenig Konkurrenz, aber einen relativ hohen Bedarf gibt. - Hoffen wir das Beste.

Herr Hans - Thomas Scherer, Neuer Inhaber der Merox - Werke

Renovierung des Freibads geht weiter

Trotz des noch herbfrischen Winterwetters wurde die Fortführung der Renovierungsarbeiten des Freibades an der Auwaldstraße am 23. Januar 2019 begonnen. Die notwendigen Arbeiten waren seit Anfang 2018 ausgesetzt worden, da die Schäden an den alten Anlagen erheblich größer waren, als es zunächst zu erwarten war. Bei den Dimensionen, wir sprechen hier von über 2,5 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten, musste alles neu auf den Prüfstand und sogar eine dauerhafte Schließung inclusive Abriss des Bades stand im Raum. Ein ungeahnter Umstand kam uns dabei zugute, nämlich der, dass im Umkreis von 30 km in den letzten Jahren soviele Bäder geschlossen wurden, dass das Land vor diesem Hintergrund deutlich höhere Zuschüsse

Renovierung des Freibads in Reichenweiler im Januar 2019

beisteuert, unter der Vorgabe, dass man nach der Fertigstellung das Bad auch anderen Nachbarkommunen für den Schulsport zur Verfügung stellt. Dabei geht es in erster Linie um den Schwimmunterricht. Diese Fremdnutzung dürfte pro Woche etwa 5 Stunden betragen und dazu ist die Gemeindeverwaltung gerne bereit, zumal damit auch ein Anteil der künftigen Betriebskosten mit auf

diese Kommunen anteilig ausgegliedert wird, entsprechend der Mit - Nutzung. Wie sich herausstellte, muss der gesamte vordere Bereich des großen 50 m - Beckens neu gebaut werden, während der hintere Bereich bleiben kann, da er noch sehr gut erhalten ist. Weiterhin muss das Pumpen- und Filterhaus / Technikhaus komplett neu gebaut werden (auf dem Foto ganz im Vordergrund sieht man den Fundamentschacht davon), da beim alten die Bausubstanz total marode war. Auch die komplette Schwimmbadtechnik nebst  sicherer, vollautomatischer Chlorungsanlage kommt neu.

Wiedereröffnung des Restaurants Fortuna

Viele waren 2011 bestürzt über die plötzliche Schließung des gehobenen Restaurants Fortuna im Ortsteil Marienwald. Galt das Gasthaus doch fast zwei Jahrzehnte ein wenig als Vorzeigeobjekt, welches noch etwas den gehobenen Standard der einstigen Prächtigkeit des Sanatoriums - Ortes Marienwald aufrecht erhielt, obwohl das Fortuna nie direkt etwas mit dem früheren Sanatoriumsbetrieb oder dessen Kurgästen zu tun hatte. So stand das aufwändige Gebäude mit seinen zwei noblen Speisesälen und dem gemütlichen,

 separaten Bistro rund sieben Jahre ungenutzt leer. Im Sommer 2018 kaufte es die Familie Scherer und modernisierte den Betrieb in einer Rekordzeit von wenigen Monaten. Seit Neujahr 2019 ist das Fortuna wieder offen und wird sehr gut von den Gästen angenommen. Zunächst ist nur einer der beiden großen Restaurant - Speisesäle und das Bistro in Betrieb und das soll vorerst auch so bleiben. Damals wurde nur gehobene Gastronomie geboten, jetzt gibt es auch “normale” Gastronomie, betont Seniorchef Joachim Scherer.

Restaurant Fortuna in Marienwald wieder eröffnet

Bodenfunde in der Straße ”Am Karrenberg”

Durchaus eine kleine Sensation waren im vergangenen November fragwürdige Bodenfunde bei Aushubarbeiten für einen Neubau. Auf dem Gelände des früheren kleinen Tierparks, der bereits 1991 geschlossen wurde, soll ein großes Büro- und Wohnhaus errichtet werden. Hierfür muss eine zweigeschossige Tiefgarage unter dem künftigen Gebäudekomplex errichtet werden, damit Besucher, Beschäftigte und Bewohner dort problemlos parken können, da am gesamten Karrenberg Parkverbot herrscht. Hierfür wurde eine 17 m tiefe Baugrube ausgehoben. Dabei stieß man auf zahlreiche Reste von  Fundamenten früherer Gebäude, die in keinem Verzeichnis enthalten waren. Glaubten die Bauarbeiter anfangs noch, dass es sich um Überreste ehemaliger Zoogebäude handelte, wurde dann doch schnell klar, dass das nicht sein konnte, auch weil die teils recht gut erhaltenen Fundamente dafür viel zu tief, in 12 m Tiefe zum Vorschein kamen. Es blieb keine andere Wahl, die Bauarbeiten wurden gestoppt und erst mussten mal die Archäologen ran, um genauer zu bewerten, was das überhaupt sein könnte. Die Fachleute vermuteten anfangs, dass es sich, auf Grund des Baustils, wohl um die Überreste einer ehemaligen Kirche oder eines einstigen Klosters handeln müsste. Diese These wurde alsbald bei weiteren Ausgrabungen dadurch gestört, dass Zwischenwände innerhalb dieser ehemaligen Kellergewölbe bereits aus Beton waren. Beton gab es in solcher Verwendung frühestens ab etwa 1920, in größerem Stil sogar erst ab 1930. Gegen

Bodenfunde Am Karrenberg, Archäologen bei der Arbeit

diesen Zeitraum sprachen eindeutig die Außenmauern, die auf das 15 Jahrhundert zu datieren sind. Vermutlich wurden die alten Gewölbe im zweiten Weltkrieg als Bunker genutzt und stark umgestaltet, daher die Zwischenwände aus Beton. An eine solche Verwendung können sich aber auch ältere Bürger aus dem Umfeld nicht erinnern. Was bleibt, sind viele Fragen, an denen die Archäologen noch zu knabbern haben. Der Bestand wird komplett erfasst und erst dann wird entschieden, wie es weiter geht.

Neubaugebiet mit Hindernissen in Lungsheim

Eigentlich rufen alle nach neuen, bezahlbaren Häusern und Wohnungen. Dass diese nun mal auch irgendwo gebaut werden müssen, liegt auf der Hand. Sollen dafür jedoch neue Baugebiete ausgewiesen werden, dann ist, vornehmlich bei Umweltverbänden, den Grünen und zahllosen Berufs - Bedenkenträgern der Aufschrei groß. Keine weiteren Bauten auf der grünen Wiese, heisst es dann. Aber zwischen die bestehende Bausubstanz in den vorhandenen Gebieten kann man die Neubauten auch nicht werfen. Planungen werden mit künstlich an den Haaren herbei gezogenen Argumenten blockiert, egal wo man bauen würde, überall gibt es vorher schon irgendwelche Bodenbewohner oder Nistplätze von unseren gefiederten Freunden. Das ist nun mal so in der freien, unbebauten Natur. Die Ökomanen möchten schließlich nicht den letzten, einzigartigen Regenwurm aus seinem altangestammten Boden vertreiben, selbst die letzte Schmeissfliege kann auf die Fürsprache und den uneingeschränkten Schutz durch diese selbst ernannten Weltenretter hoffen. So weist der Ortsteil Lungsheim seit langem ein Defizit an noch freien Bauplätzen auf. Bereits vor 12 Jahren wurde erkannt, dass die Lösung so nahe liegt und einfach wäre, denn am östlichen Ortsrand von Lungsheim böte das Flurstück “Am Rübenhain” die idealen Voraussetzungen, um zum neuen Wohngebiet zu werden. Verkehrlich, bis auf rund 150 Restmeter, die noch fehlen, bereits gut angebunden, nicht übermäßig weit vom Ortskern entfernt, trotzdem idyllische Randlage, sogar schon teilweise vorerschlossen, da wichtige Versorgungsleitungen schon bis zum Rand des Gebiets im Boden liegen und nur noch ab dort weitergeführt werden müssten. Die aktuellen Eigentümer sind 4 Landwirte, die überdies ausnahmslos alle zu einem Verkauf für Bauzwecke bereit wären, was heute auch alles andere als selbstverständlich ist. Also was will man mehr? Nein, so nicht, schrieen die Umweltbesserwisser und setzten alles in Bewegung, um den Werdegang zum Bauland zu verhindern. Nach zahlreichen gerichtlichen und anderen Auseinandersetzungen steht jetzt fest: es kann gebaut werden, allerdings mit einigen Auflagen

und Einschränkungen, mit denen alle Beteiligten leben können. Der kleine Waldhain, der dem Flurstück den Namen gibt, bleibt unangetastet, also erhalten und bebaut werden darf zunächst nur die Fläche, die sich vor diesem Hain befindet (auf dem Foto links), hinter dem Hain darf nicht gebaut werden, wie es eigentlich geplant war. Überdies muss zu dem Hain ein Abstand von 25 m gewährleistet bleiben, der bis auf leichte Pflegearbeiten sich selbst überlassen wird. Nähere Infos dazu folgen.

Künftiges Neubaugebiet Am Rübenhain in Lungsheim

Projekt nordwestliche Ortseinfahrt zu den Akten gelegt

Bereits seit 2010 geisterten diverse Geschichten zur geplanten Umgestaltung der Ortseinfahrtsstraße an der L 79, die von der Nachbargemeinde Mellert her kommend nach Reichenweiler (Kernort) einfließt. Die Pläne wurden konkreter und seit 2016 lagen fertige Pläne für die aufwendige Umgestaltung mit einem imposanten Kreisverkehr vor. Die Pläne wurden sehr lange und oft heiss diskutiert, vor allem aber wurde bei sachlicher Betrachtungsweise deutlich, dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle verkehrstechnisch keinen wirklichen Sinn macht. Nur um die Ortseinfahrt plus einem kleinen abzweigenden Anliegerweg, der links Zufahrt zu den hier sichtbaren Gebäuden im Außenbereich der Gemeinde ermöglicht sowie rechts einen Waldweg in den Gesamtverkehr einzufädeln, ergibt das keinen Sinn. Automatisierte Verkehrszählungen in den Jahren 2017 und 2018 ergaben, dass  99,6  % aller Fahrten sich nur auf den Verkehr auf der L 79 zwischen Mellert

nordwestliche Ortseinfahrt an der L 79 von Reichenweiler

und Reichenweiler beziehen. Die Einbindung der sehr geringen Verkehre in diese beiden kleinen Anliegerstraßen bzw. den Waldweg erfolgt in der bisherigen Weise durch einfache Abzweigungen auf optimale Art und eben auf Grund der geringen Verkehrsfrequenz auf diese Abzweige auch ohne Beeinträchtigungen des Restverkehrs auf der L 79, der überdies auch nicht sonderlich groß ist. Es wäre völlig sinnfrei und unwirtschaftlich, hier für eine reine Effekthascherei einen imposanten Kreisverkehr für 720.000 Euro

zu errichten, der am Ende verkehrstechnisch überhaupt nichts brächte und zudem sogar noch das idyllische Landschaftsbild zerstören würde, was wir heute dort vorfinden.

Neugründung einer Textilfärberei

Man glaubte diese Art von Betrieben schon längst vergessen, waren sie doch fast überall spätestens seit Mitte der 1960er Jahre verschwunden, während es sie davor in fast jedem größeren Ort mal gab, die Textilfärbereien. Gemeint sind hiermit nicht etwa große Färbewerke, bei denen die Textilindustrie große Posten an Kleidungsstücken oder Stoffbahnen in die gewünschten Farbtöne bringen lässt, sondern kleine Handwerksbetriebe, bei denen Jederfrau und Jedermann einzelne Textilstücke, egal ob Blusen, Hosen, Röcke, Hemden, Arbeitskleidung oder sogar Socken, zum Umfärben in fast jeden gewünschten Farbton bringen kann. Gewiss findet man derartige Betriebe heute nur noch sehr selten, in ganz Deutschland soll es insgesamt nur noch 31 Stück geben, ab sofort sind es 32, denn Frau Lara Sommerfeldt (24) hat im Kernort, Am Karrenberg 2, einen solchen Betrieb neu gegründet. Die emsige und zierliche Frau Sommerfeldt betont,

dass das von ihrem neuen Betrieb gebotene Spektrum weit über das bloße Umfärben von Textilien hinaus geht. Sie bietet auch individuelle Beschriftungen und Bedruckungen von Textilien aller Art an. So können ihre Kunden ihr gewünschtes Textilmotiv selbst mitbringen, in Form einer JPG - Datei auf einem USB - Stick und sie sorgt dafür, dass es sich auf den Lieblings - Kleidungsstücken waschfest wiederfindet. Trotz diesem modernen Sonderservice

Lara Sommerfeldt, Textilfärberei

liegt der Schwerpunkt beim Ein- und Umfärben von Textilien. Mit modernsten Anlagen, die allen heutigen Ansprüchen an Umweltverträglichkeit genügen, wird vom Einzelstück bis zur Kleinserie alles gefärbt.

Investor kauft ganze Straßenzeile

Einen Großkauf tätigte kürzlich die Deutsche Immobilien - Entwicklungsgesellschaft (DIE) im Kernort von Reichenweiler. Sie erwarb gleich einen ganzen Bereich mit sämtlichen Anwesen auf der westlichen Seite der Marienwalder Straße. Genauer gesagt wurde der gesamte Teil von der Marienwalder Straße 42 bis zur Marienwalder Straße 70 en bloc gekauft. Einige der Gebäude standen schon länger leer, bzw. wurden von den Alteigentümern nicht mehr zu Wohnzwecken genutzt, viele werden jetzt auf Grund des Verkaufs von ihren ehemaligen Eigentümern verlassen. Unter den Gebäuden befinden sich sowohl große Mehrfamilien- und Geschäftshäuser, die in den 1970iger Jahren errichtet wurden, als wie auch ältere Gebäude, oftmals von größeren ehemaligen Bauerngehöften, die dort bis weit in die 1960iger Jahre mal ansässig waren, die allerdings schon seit über 40 Jahren nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurden, sondern Wohnzwecken dienten. Die DIE sah hier die einmalige Gelegenheit, alles auf einen Schlag zu erwerben, um dann den gesamten Bereich wie aus einem Guss neu zu entwickeln, so der Geschäftsführer der DIE, Herr Olaf Braun. Das soll nicht heissen, dass der heutige Gebäudebestand komplett abgerissen wird, im Gegenteil, man will

Großinvestor DIE kauft ganzen Straßenzug an der Marienwalder Straße

das angestammte Ortsbild weitgehend erhalten und zu gleich deutlich auffrischen. Im Inneren sollen die Gebäude hingegen total entkernt und nach einem einheitlichen Muster auf den modernsten Stand der heutigen Wohntechnik gebracht werden, wobei es Herrn Braun besonders wichtig erscheint, dass die Wohnungen, egal ob groß oder klein, innen am Ende sehr gemütlich, behaglich und zugleich effizient gestaltet sein werden. Der Möglichkeit, alles in dem Bereich zu erwerben, gingen mehrjährige Verhandlungen mit den Alteigentümern voraus, die nicht immer ganz einfach waren, aber am Schluß kam es zu einem für alle Beteiligten guten Konsenz. Die Umbauarbeiten starten im Frühjahr 2019.

Parkplatzärger

Sicher ist es meist unangenehm, wenn man von alten Gewohnheiten ablassen muss, aber dass sich deswegen gleich eine Bürgerinitiative neu gründet, ist wohl mehr dem aktuellen Zeitgeist geschuldet, als wie dem gesunden Menschenverstand. Die Rede ist von einem großen Grundstück am nordöstlichen Rand des Gewerbegebiets “Oberes Graumaar”. Die Grundfläche, die rund 7.000 m² groß ist, war früher einmal mit der Keramikfabrik Herge bebaut, die bereits 1978 geschlossen und 1983 größtenteils abgerissen wurde. Ein kleinerer Teil der alten Gebäude steht noch und wurde, neben dem Gesamtgrundstück, von einem Privatmann aus Reichenweiler gekauft. Dieser nutzte für sich bislang nur die restlichen alten Hallen im südlichen Bereich des Anwesens, den größeren Grundstücksteil im Norden nutzte er bislang selbst nicht und so duldete er es, dass Autofahrer diese Zone zuweilen als Parkplatz nutzen, obwohl es zu keiner Zeit ein offizieller Parkplatz war. Das klappte so über viele Jahre ganz gut, nun wird damit ab 2019 Schluß sein, da der Eigentümer sein Gelände selbst zum Errichten neuer Hallengebäude benötigt., wofür bereits die

Baugenehmigungen vorliegen. Genau diejenigen, die bislang das Gelände  illegal als Parkplatz nutzten, gehen jetzt mit einer Initiative auf die Barrikaden, um so den Fortfall ihrer geliebten Parkflächen zu verhindern, obwohl ihnen die örtlichen Besitzverhältnisse klar sein dürften. Das ist ein Affront gegen die Gutmütigkeit des Eigentümers, der dies schließlich schon immer hätte unterbinden können. Es zeugt schon von einem hohen Grad an Dummheit oder Dreistigkeit, vielleicht auch beidem, sich so für die  kostenlosen Pakplätze zu bedanken. Ab sofort ist das Areal gesperrt.

illegaler Parkplatz am Oberen Graumaar - Gewerbegebiet

Arbeitsessen ohne Essen

Als lustige Anekdote wird sicher das sogenannte Arbeitsessen des Dorfverschönerungsvereins des Ortsteils Heiterbach vom 12. November 2018 in die Analen des Vereins eingehen. Im Konferenzraum eines hier nicht näher genannten Gasthauses hatten sie, wie jedes Jahr, zu einem Arbeitsessen eingeladen. Dabei werden die Einsätze des zurückliegenden Jahres noch einmal aufgearbeitet, mit Kritik und Lob abgehandelt sowie die geplanten Einsätze für das nächste Jahr schon mal kurz angerissen. Damit das alles auch noch Freude macht und nicht so ganz trocken abgeht, gibt es dabei gewohnheitsgemäß ein Arbeitsessen. Doch diesmal

Sitzt vor leeren Tischen: der Dorfverschönerungsverein Heiterbach

saßen die Dorfverschönerer vor leeren Tischen. Es gab nichts! Kein Essen, die Getränke waren möglich, aber nur auf Einzelbestellung und - bezahlung vorne beim Wirt. Der Wirt seinerseits betonte, dass man die Veranstaltung nicht mit Arbeitsessen gebucht habe, sondern nur die Nutzung des Konferenzraumes ohne jegliche Bewirtung und ohne Essen. Auch nur das sei bezahlt worden und man könne wohl nicht von ihm erwarten, dass er auf seine Kosten für 35 Leute ein großes Menü mitsamt Getränken auffahre. Da hat er natürlich recht, denn das wäre auf Dauer ruinös.  Der Vorstand des Dorfverschönerungsvereins ließ durch seinen Vorsitzenden Martin Baschke

mitteilen, dass man dieses Arbeitsessen doch nun schon seit 6 Jahren immer dort abhalten würde und der Wirt die üblichen Gepflogenheiten kennen dürfte. So sieht er es als einen Vertrauensbruch an, dass man die Leute dort einfach vor leeren Tischen sitzen ließ. Nun rückte der Wirt seinerseits mit der Sprache heraus, denn in den vergangenen zwei Jahren habe der Dorfverschönerungsverein im Nachgang die offenen Rechnungen nicht oder zumindest nicht ganz bezahlt und er sei nicht Willens, Beträge in der offenen Höhe jedes mal als rote Zahlen oder Spende an den Verein zu verbuchen, dafür seien die offenen Rechnungen zu hoch. Ausserdem sei es nicht einzusehen, dass man ausgerechnet ihm eine Art Zwangsabgabe als Spende abverlangen will und allen anderen Bürgern nicht. Er betonte, dass wir hier nicht über Beträge im zweistelligen Euro - Bereich reden, sondern in der Gesamtsumme von beiden zurückliegenden Jahren auf Grund der Menge da schon irgendwo zwischen 2500 und 3500 Euro zusammenkommen, die die Verschönerungsfreunde an offenen Rechnungen zurückgelassen haben. Damit ihm das nicht nochmal passiert, habe er nun erst gar keine Menüs mehr aufgefahren. Über dieses Verhalten zeigte sich seinerseits der Vorstand des Vereins doch recht pikiert, wobei man hier wohl sagen muss, dass er in dem Fall die Schuld bei sich selbst suchen muss. Es kann kein Verein dieser Welt ernsthaft erwarten, dass er überall freies Essen und Freibier spendiert bekommt, schon gar nicht, wenn man in solche Größenordnungen vordringt. Der Wirt hat unterdessen dem Verein vorgeschlagen, seine künftigen Arbeitsessen woanders abzuhalten, nicht zuletzt, weil er das in der Form als gezielte Geschäftsschädigung ansieht.

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